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Bundeswehrsoldaten bei Taliban-Anschlag verletzt

29. April 2009

Fünf deutsche Soldaten sind im nordafghanischen Kundus bei einem Selbstmordanschlag leicht verletzt worden. Unterdessen führte Bundesaußenminister Steinmeier politische Gespräche in Kabul.

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Soldaten der Bundeswehr bei einer Patrouille in der Nähe der nordafghanischen Stadt Kundus (Foto: AP)
Soldaten der Bundeswehr bei einer Patrouille in der Nähe der nordafghanischen Stadt Kundus (Archivbild)Bild: AP

Die Bundeswehr bestätigte die Angaben des Gouverneurs der Provinz Kundus, Mohammad Omar, zu dem Anschlag am Mittwochmorgen (29.04.2009) im Distrikt Ali Abad. Der Attentäter sprengte sich danach neben einer Patrouille der Bundeswehr in einem Auto in die Luft. Ein gepanzertes Fahrzeug sei stark beschädigt worden. Zivilisten seien nicht zu Schaden gekommen, hieß es. Zu der Tat bekannten sich die Taliban.

Taliban drohen NATO-Truppen

Zuvor hatten die Radikal-Islamisten für Donnerstag eine neue landesweite Offensive gegen die NATO-geführten Truppen in Afghanistan angekündigt. Sie richte sich gegen die ausländischen Truppen und gegen Repräsentanten der afghanischen Regierung in Kabul, teilten Vertreter der Taliban westlichen Nachrichtenagenturen mit. Selbstmordanschläge, Hinterhalte und Angriffe würden zunehmen.

In Afghanistan sind mehr als 70.000 Soldaten aus mehr als 40 Nationen stationiert. US-Präsident Barack Obama hat angekündigt, bis zum Sommer weitere 17.000 Soldaten und 4000 Militärausbilder zu schicken. Andere NATO-Staaten - darunter auch Deutschland - wollen ihre Truppen vor der im August geplanten Präsidentschaftswahl um insgesamt etwa 5000 Soldaten verstärken. Das Kontingent der Bundeswehr soll von derzeit 3800 auf etwa 4400 erhöht werden.

Steinmeier sichert weitere Hilfe zu

Außenminister Steinmeier, und sein afghanischer Kollege Spanta in Kabul (Foto: AP)
Außenminister Steinmeier, (links) und sein afghanischer Kollege Spanta in KabulBild: AP

Steinmeier sicherte Afghanistan bei einem Gespräch mit Präsident Hamid Karsai weitere deutsche Hilfe beim Wiederaufbau zu. "Wir wollen dafür sorgen, dass das afghanische Volk nach vielen Jahren des Krieges und des Bürgerkrieges wieder auf die Beine kommt", betonte der deutsche Außenminister am Mittwoch in Kabul.

In die Bekämpfung des Terrorismus in der Region müsse auch Pakistan einbezogen werden, forderte Steinmeier. "Solange das nicht der Fall ist, werden auch unsere Bemühungen in Afghanistan nur begrenzt erfolgreich sein."

Karsai dankt Deutschland

Karsai bedankte sich nach dem Treffen mit Steinmeier für die deutsche Unterstützung seit dem Sturz des Taliban-Regimes Ende 2001. Afghanistan sei "sehr glücklich" über den deutschen Beitrag zum Wiederaufbau und zur Stabilisierung des Landes.

Steinmeiers Reise nach Kabul war aus Sicherheitsgründen wie üblich vorher nicht angekündigt worden. Erst vor drei Wochen hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel die Bundeswehrsoldaten im Norden Afghanistans besucht.

Pakistan meldet Erfolge gegen Taliban

Ein pakistanischer Soldat an einem Kontrollpunkt (Foto: dpa)
Offensive gegen die Taliban - ein pakistanischer Soldat an einem KontrollpunktBild: picture-alliance/ dpa

In Pakistan hat die Armee hat bei ihrer Offensive gegen die Taliban nach eigenen Angaben die Kontrolle über eine strategisch wichtige Stadt Dagar im Nordwesten des Landes übernommen. Nach massivem Druck der USA hatte die pakistanische Armee am Wochenende eine Offensive gegen vorrückende Tailban-Kämpfer in der Region Malakand begonnen. Das benachbarte Swat-Tal ist eine Hochburg der Extremisten. begannen. Nach Angaben der örtlichen Behörden sind in der Region Zehntausende vor den Kämpfen auf der Flucht. (wl/je/dpa/ap/afp)