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Anhaltende Unsicherheit

Rolf Wenkel6. Juli 2002

Die depressive Stimmung an den internationalen Aktienmärkten hält weiter an. Erneut waren es vor allem negative Unternehmensnachrichten, die das Marktgeschehen belasteten.

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Unruhige Zeiten für HändlerBild: APTN

Der Bilanzskandal um WorldCom war noch nicht verdaut, da geriet der französische Medienkonzern Vivendi Universal ins Rampenlicht. Als Gerüchte um Bilanztricks in Höhe von 1,5 Milliarden Euro aufkamen, zog die Vivendi-Aktie weltweit Medien- und Technologieunternehmen mit in die Tiefe.

Hohe Volatilität

Die danach einsetzende zwischenzeitliche Kurserholung von Telekommunikationstiteln erwies sich nur als Strohfeuer. Angesichts der kaum zuvor erlebten Unsicherheit und Orientierungslosigkeit ist auch für die nächsten Wochen von einer hohen Votalität auszugehen.

Allerdings besitzt zumindest der DAX auf aktuellem Niveau kaum noch Rückschlagspotenzial, betonten die Volkswirte der Commerzbank; ein vornehmer Ausdruck dafür, dass es wohl kaum noch schlimmer kommen kann. Bei etwa 3900 bis 4000 Punkten scheine der langfristige Aufwärtstrend von 1982 zu halten.

Käufe an schwachen Tagen

Lediglich bei einer massiven, aber unwahrscheinlichen Verschlechterung des Konjunkturumfelds wären noch tiefere Kurse möglich. Vor dem Hintergrund einer erwarteten Bodenbildung sollten Privatanleger schwache Tage für Käufe in Aktien insbesondere von Deutsche Bank, Siemens und Allianz-Holding als Basisinvestments nutzen, lautet die Empfehlung der Commerzbank-Analysten.

In den vergangenen Wochen hat die Flucht aus den Aktien die Renditen an den europäischen Rentenmärkten merklich fallen lassen. Die Commerzbank erwartet, dass es sich hierbei nur um eine vorübergehende Entwicklung handelt, auch wenn kurzfristig ein weiterer Rückgang nicht auszuschließen sei.

Steigende Renditen

Auf Sicht von drei Monaten erwartet die Commerzbank wieder höhere Renditen. Denn dann, so die Experten, sollten die Konjunkturängste überwunden und die Zinswende eingeleitet sein. Der Rat an Privatanleger: Zurückhaltung bei Neuengagements und auch einmal an Gewinnmitnahmen denken.