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Angelika Beer: Für eine Kosovo-Lösung gibt es "positive Signale"

17. Februar 2006

Abgeordnete im Europaparlament im Interview von DW-RADIO

https://p.dw.com/p/80BQ

Die noch immer bestehende "Unversöhnlichkeit zwischen Albanern und Serben" gebe zwar Anlass zur Sorge, doch es gebe auch "positive Signale" kurz vor den Gesprächen über den künftigen Status des Kosovos ab kommenden Montag in Wien. Das sagte die Abgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen im Europaparlament, Angelika Beer, in einem Interview des Albanischen Programms von DW-RADIO. UN-Chefunterhändler Martti Ahtisaari gehe es nicht darum, "den Betroffenen ein fertiges Konzept überzustülpen, sondern dass diese Vorschläge unterbreiten".

Die internationale Gemeinschaft müsse den Verhandlungspartnern zwei Aspekte unmissverständlich klar machen: "Einerseits müssen sich die Serben von ihrer Illusion verabschieden, dass Kosovo ein autonomes Gebiet Serbiens bleiben kann. Andererseits müssen die Albaner ernsthafte Modelle vorschlagen, wie die Serben wieder in ihrem Land leben können", erklärte die Expertin für Sicherheits- und Außenpolitik. Sie gehe davon aus, dass eine Lösung wahrscheinlich sei, die auf "eine Unabhängigkeit unter internationaler Präsenz und Aufsicht" hinauslaufe. Serbien müsse damit rechnen, "nicht nur Kosovo als Staatsteil zu verlieren, sondern nach einem möglichen Referendum Ende April auch Montenegro". Modelle für eine Dezentralisierung des Kosovo, die eine ethnische Teilung der Bevölkerungsgruppen manifestieren könnten, lehne sie ab. Beer in der Deutschen Welle: "Das würde heißen, dass die UN und die EU trotz aller Friedensbemühungen die ethnische Trennung auf dem gesamten Balkan vollziehen. Das entspricht nicht unserem politischen Anspruch."

17. Februar 2006
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