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Angeblicher Spion der USA im Iran verurteilt

9. Januar 2012

Im Iran ist ein Mann wegen angeblicher Spionage für den US-Geheimdienst CIA zum Tode verurteilt worden. Die USA haben die Vorwürfe gegen ihn zurückgewiesen.

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(Foto: EPA)
Amir-Mirsa Hekmati, US-Staatsbürger mit iranischen Wurzeln, war im Fernsehen vorgeführt wordenBild: picture-alliance/dpa

Der 28-jährige Amir-Mirsa Hekmati, ein Amerikaner iranischer Abstammung, habe den einheimischen Geheimdienst unterwandern wollen, berichtet die iranische Nachrichtenagentur Fars am Montag.

Er sei vom Revolutionsgericht verurteilt worden, weil er mit einem "feindlichen Land kooperiert" und "für die CIA spioniert" habe.

Ehemaliger Marineinfanterist

Hekmati war im vergangenen Jahr verhaftet worden. Ihm wird zur Last gelegt, als ehemaliger US-Marineinfanterist auf Stützpunkten in den Nachbarstaaten Afghanistan und Irak ausgebildet worden zu sein, bevor er im Iran tätig wurde.

Laut den Justizbehörden soll er Kontakte zur CIA zugegeben haben. Wie er sagte, hatte er aber nicht die Absicht, dem Iran zu schaden. Wann das Urteil gefällt wurde, ist unklar. Nach iranischem Recht hat er nach dem Urteil 20 Tage Zeit, um Berufung einzulegen.

Im Fernsehen vorgeführt

Der im US-Bundesstaat Arizona geborene Hekmati wurde laut Fars bereits im September vergangenen Jahres beim Überqueren der iranischen Grenze gefasst, als er Verwandte besuchen wollte. Im Dezember wurde er im Staatsfernsehen vorgeführt, wo er vor laufenden Kameras seine angeblichen Verbrechen gestand: Er sei von der CIA getäuscht worden, um den iranischen Geheimdienst auszuspionieren, sagte er.

Eltern bestreiten Kontakt zur CIA

Sein in Detroit in den USA lebender Vater bestritt mögliche Verbindungen seines Sohnes zum US-Geheimdienst. Das amerikanische Außenministerium wies die Vorwürfe bereits im Dezember als falsch zurück und verlangte Hekmatis sofortige Freilassung.

In der Vergangenheit haben iranische Gerichte bereits mehrfach angebliche Spione zu harten Strafen verurteilt, die allerdings immer wieder aufgehoben wurden.

Autorin: Eleonore Uhlich (dpa,afp,rtr)
Redaktion: Herbert Peckmann