1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Außergewöhnlicher Posten

11. Mai 2016

Den Ex-Bundesligaspieler und -trainer Jörn Andersen zieht es nach Asien. Der Norweger mit deutschem Pass übernimmt einen außergewöhnlichen Posten und wird Trainer des nordkoreanischen Nationalteams.

https://p.dw.com/p/1IlmN
Jörn Andersen als Trainer in Salzburg (Foto: picture-alliance/dpa/Revierfoto)
Bild: picture-alliance/dpa/Revierfoto

Der ehemalige Bundesliga-Torschützenkönig Jörn Andersen wird neuer Fußball-Nationaltrainer von Nordkorea. Das bestätigte die Familie des einstigen Stürmers dem norwegischen Rundfunk NRK. Andersen, der bis Dezember 2015 als Coach des österreichischen Zweitligisten Austria Salzburg arbeitete, hat demnach einen Einjahresvertrag in dem Land des kommunistischen Diktators Kim Jong-Un erhalten. Andersen soll sich bereits seit zwei Wochen in Nordkorea aufhalten.

Andersens Familie zufolge habe Nordkorea einen deutschen Trainer verpflichten wollen - Andersen besitzt seit 1993 einen deutschen Pass. Der 53-Jährige, der unter anderem für den 1. FC Nürnberg, Eintracht Frankfurt, Fortuna Düsseldorf, den Hamburger SV und Dynamo Dresden spielte, wurde 1990 im Eintracht-Trikot mit 18 Treffern als erster ausländischer Profi Bundesliga-Torschützenkönig.

Aufstieg mit Mainz als größter Erfolg

Als Trainer führte Andersen den 1. FSV Mainz 05 im Jahr 2009 zum Aufstieg in die Bundesliga, wurde jedoch kurz vor Saisonbeginn gefeuert. Auch in Oberhausen, Mönchengladbach, Offenbach und Karlsruhe saß der ehemalige norwegische Nationalspieler auf der Trainerbank.

Nordkorea, 1966 und 2010 bei der WM und aktuell Nummer 112 der FIFA-Weltrangliste, ist in der Qualifikation für die Endrunde 2018 in Russland bereits gescheitert. Andersen muss in dem konservativ-kommunistischen Land mit kritischer Betrachtung seiner Arbeit rechnen. Kim Jong-hun, der das nordkoreanische Team bei der WM 2010 betreute und mit drei Niederlagen im Gepäck nach Hause reiste, soll Medien zufolge anschließend öffentlich gedemütigt worden sein, seine Trainerkarriere war beendet - er musste fortan als Bauarbeiter sein Geld verdienen.

asz/sw (dpa, sid, nrk.no)