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Amnesty: Marikana-Minenarbeiter leben im Elend

15. August 2016

Bergarbeiter der südafrikanischen Marikana-Mine leiden nach Ansicht der Menschenrechtsorganisation unter "entsetzlichen Bedingungen". Es ist die Fortsetzung einer tragischen Geschichte.

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Symbolbild Südafrika Marikana Mine
Bild: picture-alliance/AP Photo/D. Farrell

In der Mine des britischen Konzerns Lonmin Plc. nordwestlich der südafrikanischen Großstadt Johannesburg arbeiten rund 20.000 Menschen. Viele von ihnen seien in Wellblechhütten in Armenvierteln rund um die Marikana-Mine untergebracht (Artikelbild), berichtet die Menschenrechtsorganisation Amnesty International.

Es sei unverantwortlich, dass der Minen-Eigentümer auch nach dem Massaker an Bergarbeitern von 2012 fast nichts zur Verbesserung der Situation getan habe, kritisierte der Amnesty-Landesdirektor für Südafrika, Deprose Muchena. "Lonmin weiß, dass die furchtbaren Wohnbedingungen mitverantwortlich waren für die Proteste vor vier Jahren", sagte er.

Arbeitskampf in südafrikanischer Mine Marikana
Polizisten beim Einsatz gegen streikende Arbeiter der Marikana-Mine im August 2012Bild: Reuters

Polizeieinsatz außer Kontrolle

Damals hatten Hunderte Kumpel für mehr Lohn und bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen gestreikt. Im Verlauf des langen Ausstands kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Bei gewaltsamen Zusammenstößen wurden mehrere Bergarbeiter, Gewerkschaftsvertreter und Polizisten getötet.

Die Situation eskalierte am 16. August 2012, als Sicherheitskräfte 34 Arbeiter erschossen und mehr als 70 verletzten. Kein direkt beteiligter Polizist wurde für die Geschehnisse beim tödlichsten Polizeieinsatz in Südafrika seit 1960 belangt. Kritiker bemängelten zahlreiche Ungereimtheiten bei der Aufarbeitung der Vorfälle. So verschwanden unter anderem Protokolle von Sitzungen der Untersuchungskommission.

mak/jj (dpa, ai)