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Allgemeines zur Umstellung

Johannes Beck2. Januar 2002

Hintergrundinfos zur Geltungsdauer der alten Währungen, alter Briefmarken oder Gedenkmünzen in D-Mark.

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Seit 1999 ist der Euro als Buchgeld und seit 2002 auch als Bargeld im UmlaufBild: EZB

Seit wann gibt es das Euro-Bargeld?

Seit dem 1. Januar 2002 sind die Euro-Banknoten und Euro-Münzen in den zwölf Euro-Staaten im Umlauf. Bereits Mitte Dezember wurden so genannte "Starter Kits" mit einer Auswahl an Euro-Münzen verteilt.

Gibt es den Euro nicht schon seit Anfang 1999?

Ja, das ist richtig. Der Euro wurde Anfang 1999 mit Beginn der dritten Stufe der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion als Buchgeld in elf Ländern eingeführt (Griechenland kam Anfang 2001 hinzu). Seither sind alle nationalen Währungen der teilnehmenden Ländern, wie die D-Mark, der französische Franc oder die italienische Lira, nur noch verschiedene Ausdrücke einer einzigen Währung, des Euro. Sie sind durch feste, unveränderliche Wechselkurse an den Euro gebunden.

Die Bargeld-Einführung Anfang 2002 war nur noch der letzte Schritt, mit dem sichtbar wurde, dass die zwölf teilnehmenden Länder nur noch eine einzige gemeinsame Währung – den Euro – haben.

Welche Länder sind von der Einführung des Euro-Bargelds betroffen?

Es sind zwölf EU-Länder: Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Portugal und Spanien. Auch in den französischen Überseegebieten in Amerika und Afrika wie Guadeloupe, Martinique, und Réunion wird der Euro eingeführt.

Damit nehmen nicht alle Mitglieder der Europäischen Union (EU) an der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (EWWU) teil: Dänemark, Schweden und das Vereinigte Königreich sind zwar in der EU, aber keine Euro-Länder. Dänemark nimmt allerdings am so genannten Wechselkursmechanismus II teil, dem Nachfolger des Europäischen Währungssystems (EWS). Das heißt, der Wechselkurs der dänischen Krone ist an den Euro angebunden. Großbritannien und Schweden haben noch nicht entschieden, ob sie am Euro teilnehmen wollen.

Außerdem kommen noch weiter sechs Länder indirekt hinzu:

  • Das Kosovo und Montenegro, weil sie die D-Mark als offizielles Zahlungsmittel hatten.
  • Andorra, das bisher Französische Francs und Spanische Peseten parallel benutzt hatte.
  • Monaco, das über ein Abkommen mit Frankreich eigene Francs-Münzen prägen durfte und jetzt auch eigene Euro-Münzen hat.
  • Gleiches gilt für San Marino und den Vatikan-Staat, die bisher eigene Versionen der Italienischen Lira hatten und auch auf den Euro umgestiegen sind.

Wie lange kann ich noch mit D-Mark, Francs oder Drachmen bezahlen?

Das hängt von jedem einzelnen Euro-Land ab. In den meisten Ländern – darunter Deutschland, Österreich, Italien, Spanien und Portugal – wird man noch bis Ende Februar 2002 mit den alten Währungen bezahlen können. In Frankreich geht dies aber nur bis zum 17. Februar, in Irland nur bis zum 9. Februar und in den Niederlanden gar nur bis zum 28. Januar 2002.

Was mache ich, wenn ich nach der Umtauschphase noch alte D-Mark-Scheine und Münzen finde?

Die meisten Banken innerhalb und außerhalb des Euroraums werden diese dann wahrscheinlich nicht mehr oder nur gegen hohe Gebühren in Euro-Bargeld umtauschen. Auch die deutschen Banken werden den Umtausch voraussichtlich nur bis Mitte 2002 anbieten. Die Scheine und Münzen sind deshalb aber nicht wertlos, können aber nur noch direkt in Deutschland bei der Deutschen Bundesbank umgetauscht werden. Die Deutsche Bundesbank tauscht die alten D-Mark-Scheine ohne jegliche zeitliche Beschränkung in Euro ein. Die Adressen der dafür zuständigen Filialen der Landeszentralbanken sind im Internet auf der Seite der Bundesbank aufgeführt (siehe unten).

Auch die Scheine und Münzen aus Irland, Spanien und Österreich werden von den jeweiligen Notenbanken unbefristet in Euro umgetauscht.

Dagegen gibt es in allen anderen Ländern zeitliche Beschränkungen für den Umtausch bei den nationalen Notenbanken:

  • Belgien und Luxemburg: Scheine unbefristet, Münzen bis Ende 2004
  • Italien und Finnland: Scheine und Münzen bis Ende 2011
  • Griechenland: Scheine bis Ende 2011, Münzen bis Ende 2003
  • Frankreich: Scheine bis Ende 2011, Münzen bis Ende 2004
  • Portugal: Scheine bis Ende 2021, Münzen bis Ende 2002
  • Niederlande: Scheine bis Ende 2031, Münzen bis Ende 2006

Ist mein neues Geld in Euro noch so viel wert wie bisher als D-Mark?

Ihr Geld ist noch genau so viel wert wie bisher. Bei der Umstelllung handelt es sich lediglich um eine Umrechnung. Wenn Sie vorher 100 DM hatten, haben Sie jetzt 51,13 Euro. Allerdings kosten die Produkte, die früher 100 DM gekostet haben, nur noch 51,13 Euro. Es ändern sich also nur die absoluten Preise, nicht aber die relativen. Sprich, Ihr Geld verliert durch den Umtausch in Euro-Bargeld nicht an Wert!

Werde ich nicht wie bei der deutschen Währungsreform 1948 ein Großteil meines Geldes verlieren?

Nein. Bei der Währungsreform in Deutschland gab es im Gegensatz zur Euro-Bargeld-Einführung verschiedene Umtauschkurse. Löhne und Mieten wurden 1948 beispielsweise 1:1 umgetauscht, Spareinlagen beispielsweise dagegen im Verhältnis 100:6. Das heißt, die Mieten wurden im Vergleich zum Geldvermögen der Deutschen relativ teurer. Dagegen wird es bei der Euro-Umstellung für alles den selben Umrechnungskurs geben. Löhne, Mieten, Preise, Bargeld, Spareinlagen, Aktien und Wertpapiere – sie alle werden zum offiziellen Umtauschkurs von 1,95583 D-Mark : 1 Euro umgerechnet. Es geht also kein Geldwert verloren. Man hat zwar weniger Euro als zuvor D-Mark auf dem Konto, dafür ist kostet aber alles auch entsprechend weniger in Euro als zuvor in D-Mark.

Ich habe deutsche D-Mark Gedenkmünzen: Werden die wertlos?

Auch die D-Mark Gedenkmünzen haben Ende 2001 ihre Eigenschaft als gesetzliches Zahlungsmittel verloren. Sie können aber wie die normalen D-Mark-Münzen auch nach dem 1. Januar 2002 ohne zeitliche Beschränkung bei der Bundesbank in Euro-Bargeld umgetauscht werden.

Allerdings wird dabei nur der Nominalwert (der aufgedruckte Wert) in Euro erstattet. Da der Sammlerwert der Gedenkmünzen meist deutlich höher liegt, ist ein Umtausch in der Regel also wenig sinnvoll. Der Sammlerwert der Münzen wird in Zukunft – ähnlich wie bei Briefmarken längst nicht mehr existierender Staaten – eher steigen als sinken.

Was mache ich mit deutsche Briefmarken, die nur D-Mark-Werte aufgedruckt haben?

Sie sind noch bis zum 30. Juni 2002 gültig. Geringe Mengen Briefmarken können davor und danach kostenlos an Postschaltern getauscht werden.

Was passiert bei der Umstellung auf Euro-Bargeld, wenn ich deutsche, französische oder spanische Aktien und Wertpapiere habe?

Gar nichts, denn alle Aktienkurse in der Euro-Zone werden bereits seit dem 4. Januar 1999 in Euro notiert. Gleiches gilt für Wertpapiere wie Bundesanleihen oder Unternehmens-Anleihen. Auch die Nennwerte der Aktien wurden auf Euro umgestellt. Weil dabei oft ungenaue Beträge entstanden sind, geben viele Aktiengesellschaften inzwischen ihre Aktien als Quotenaktien ohne Nennwert aus. Für die Anleger sind durch die Umstellung keine Verluste entstanden.

Müssen Verträge, die auf D-Mark lauten, umgeändert werden?

Nein, alle Verträge die bisher in alten Euro-Währungen abgeschlossen werden, gelten automatisch weiter. Die DM-Beiträge werden einfach nach dem offiziellen Umtauschkurs in Euro-Beiträge umgerechnet. Dazu muss der Vertrag nicht einmal schriftlich geändert werden.

Ich kann das Euro-Symbol

(das zwei mal durchgestrichene E) nicht auf meinem Computer darstellen?

Das Euro-Symbol kann nur dann dargestellt werden, wenn Sie aktuelle Schrift-Fonts benutzen. Nur in den neueren Schrift-Fonts ist das Euro-Zeichen integriert. Für Rechner mit Microsoft-Betriebssystem können sie die gängigen Schriftarten auch im Internet aktualisieren (Link siehe unten).

Wenn Sie sehen wollen, ob Sie das Euro-Zeichen bereits haben, rufen Sie die unter Windows die Zeichentabelle auf (meist zu finden im Start-Menu unter Zubehör) und wählen Sie den betreffenden Schriftsatz aus (z.B. Times New Roman). Wenn Sie das Euro-Zeichen sehen und auswählen, wird Ihnen auch angezeigt, wie Sie es mit der Tastatur aufrufen können, auch wenn es auf keiner Taste aufgedruckt ist (meist mit der Tastenkombination Strg+Alt+E).