Allez hopp! Aufstiegshilfen für Fische
Fluss rauf, Fluss runter: Fische wollen wandern. Das geht aber nicht, wenn Wehre, Staudämme und andere menschengemachte Hindernisse im Weg sind. Die Lösung: Treppen, Lifte und Co. Und schon kann die Reise weitergehen.
Auf der Wanderschaft
Lachse sind das bekannteste Beispiel: Viele Kilometer wandern sie die Flüsse hinauf, um dort zu laichen. Auch Aale begeben sich für ihre Fortpflanzung auf einen weite Reise. Aber diese Fische sind lange nicht die einzigen. Tatsächlich wandern sehr viele Arten die Flüsse entlang, bergauf, bergauf - und wenn es nur ist, um Nahrung zu finden.
Endstation
Die Wanderung kommt aber sehr schnell zu einem Ende, wenn plötzlich so etwas im Weg ist: ein Stauwehr. Unüberwindbar für einen Fisch. Hinauf geht es gar nicht - und bei der halsbrecherischen Fahrt bergab sterben sehr viele Fische. Zu rasant ist das Wasser.
Eine große Hilfe
Die Lösung: Fischtreppen. Sie bieten den Fischen einen alternativen Weg, vorbei an dem menschengemachten Hindernis. Oft sind das gar keine aufwändigen Bauten, sondern so kleine Bäche wie dieser hier. Dem Mensch fällt dieser unscheinbare Wasserweg möglicherweise nicht mal auf - für die Fische ist er die Rettung.
25.000 Fische pro Tag
Beeindruckender wird es bei großen Wehren und Schleusenkanälen, die auch wirtschaftlich bedeutend sind, etwa bei der Staustufe Geesthacht an der Elbe in Schleswig-Holstein. Die Fischtreppe hier ist 550 Meter lang und besteht aus 45 Becken. Sie ist die größte Fischaufstiegsanlage Europas.
Wendelartig
Fischtreppen können auch die Form von Wendeltreppen haben. Auch hier können sich die Fische von Becken zu Becken vorarbeiten - nur, dass die Anlage unter Umständen weniger Platz braucht als eine weitauslaufende Treppe. In den runden Becken können sich zudem die Fische nicht verletzen.
Hoch geht's
Eine solche Wendeltreppe für Fische steht an den Wasserkraftwerken in Schwentinental nahe Kiel. Drei Prozent Steigung, 200 Meter lang, 36 Becken. Mit vollen Namen heißt diese Bauart Helix-Turmfischpass.
Eine Extrawurst
Aale haben spezielle Bedürfnisse an ihre Treppe. Für sie gibt es Aalleitern: Rinnen oder Röhren mit eingebauten Querleisten. Sie bremsen die Strömung ab, damit die Aale dagegen anschwimmen können. Denn Aale schwimmen nicht frei im Wasser, sondern schlingern sich über den Boden stromaufwärts.
Noch höher hinaus
Wenn es zehn Meter oder mehr Höhenunterschied zu überwinden gibt, hilft ein Fischlift. Die Fische schwimmen in einen Behälter, der sich in einem wassergefüllten Schacht mit Wasserkraft hoch und runter bewegt. Vor allem, wenn es an einem Hindernis nur wenig Platz gibt, sind Fischlifte eine Lösung. Im Bild ist der Fischlift rechts zu sehen.