Alleskönner Stammzellen
22. September 2011In unserer Serie future now begleiten wir deutsche Forscher bei ihrer Arbeit. Wir stellen visionäre Ideen und Entwicklungen vor, die unseren Alltag in Zukunft revolutionieren könnten – und zwar in den Bereichen Medizin, Umwelt, Kommunikation und Mobilität. Heute geht es um den Neurowissenschaftler Oliver Brüstle. Er war der erste deutsche Wissenschaftler, der in Deutschland mit humanen embryonalen Stammzellen gearbeitet hat und ist so hart angefeindet worden, dass er sogar Angst um seine Gesundheit haben musste. Eine einschneidende Erfahrung, die der Begeisterung für die Stammzellforschung und dem Forschungsdrang von Oliver Brüstle aber nicht bremsen konnte.
Unterschiedliche gesetzliche Hürden
Während in Deutschland bei der Stammzellforschung vieles gesetzlich verboten ist, dürfen Forscher in Israel Stammzellen aus wenige Tage alten Embryonen entnehmen, die bei der künstlichen Befruchtung übrig geblieben sind. Deutsche Forscher dürfen hierbei mit internationalen Forschern kooperieren – zum Beispiel arbeitet ein Team der Uni Bonn mit einem Team der Technischen Universität Haifa zusammen. Ihr Ziel: Sie wollen Stammzellen aus den Zellen von erwachsenen Menschen gewinnen, vermehren und daran im großen Stil Medikamente gegen Erkrankungen des Nervensystems testen.
Unendliche Weiten
Wenn man Kindern früher die Frage gestellt hat, was sie denn später einmal werden wollen, haben viele geantwortet, sie würden gerne Astronaut werden. Viele Erwachsene halten es heute noch für eine faszinierende Erfahrung einmal die Erde aus dem Weltraum zu sehen und die Schwerelosigkeit zu erleben. DW-Redakteur Alexander Freund wollte zwar als Kind nicht Astronaut werden, hat aber dennoch beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) an einem Parabelflug teilgenommen, bei dem man mehrfach hintereinander schwerelose Phasen erlebt. Davon berichtet und erklärt er, wie Forscher versuchen, Wege zu finden, die Lebensbedingungen der Astronauten im All zu verbessern.
Außerdem in unserer Sendung:
- Das merkwürdige Paarungsverhalten von Tintenfischen
- Lernschwächen bei gestressten Mäusen
Redaktion und Moderation:
Andreas Sten-Ziemons