1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Albanien wartet auf Wahlergebnis

4. Juli 2005

Das offizielle Ergebnis der Parlamentswahl in Albanien lässt auf sich warten. Wahlbeobachter haben die Durchführung der Wahl bemängelt. Ein Beobachter war bei einer Schießerei in einem Wahllokal erschossen worden.

https://p.dw.com/p/6sTb
Hofft weiter auf den Sieg: Albanischer Premier Fatos NanoBild: AP

Die oppositionelle Demokratische Partei von Ex-Präsident Sali Berisha hat nach ersten inoffiziellen Ergebnissen in Führung gelegen. Die Auszählung der Stimmen ging wegen des komplizierten Wahlgesetzes nur schleppend voran. Mit dem Endergebnis sei nicht vor Dienstag zu rechnen, hieß es am Montagabend aus der Wahlkommission in der Hauptstadt Tirana. Kandidaten der Demokraten lägen in Tirana und anderen größeren Städten in Führung. Die Wahlbeteiligung habe bei 57 Prozent gelegen.

Kritik

Wahlen in Albanien Wahlkampf Sali Berisha Anhänger
Anhänger von Sali Berisha während einer WahlveranstaltungBild: AP

Internationale Wahlbeobachter haben inzwischen eine vorläufige Bilanz gezogen. Der gesamte Wahlprozess sei "nur teilweise" im Einklang mit international gültigen Standards gewesen, sagten Vertreter der Internationalen Wahlkommission IEOM, an der 410 Beobachter aus 36 Staaten beteiligt waren. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sah "keine" ernsthaften Unregelmäßigkeiten, verwies aber auf Fälle von unvollständigen Wählerlisten und Probleme mit Personalausweisen.

Test

Bei der Wahl am Sonntag (3.7.2005) wurde bei einer Schießerei in einem Wahllokal in der Hauptstadt ein Beobachter getötet. Sowohl Regierungschef Fatos Nano als auch sein Herausforder Berisha bezeichneten die Wahl als entsprechend den EU-Standards demokratisch und frei. Sie gilt auch als Test für die demokratische Reife Albaniens, das sich der EU und der NATO annähern will.

Die knapp 2,9 Millionen Stimmberechtigten haben über insgesamt 140 Parlamentssitze entschieden. Zunächst hatten die regierenden Sozialisten erklärt, von den 100 Direktmandaten bis zu 71 erobert zu haben. (mas)