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Al Kaida plante Anschlag auf Passagier-Jet

8. Mai 2012

Der US-Auslandsgeheimdienst CIA hat nach eigenen Angaben einen Selbstmordanschlag auf eine Passagiermaschine vereitelt. Das Flugzeug sollte zum Jahrestag der Tötung von Osama bin Laden in die Luft gesprengt werden.

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Al-Kaida-Kämpfer mit einer Flugabwehrrakete im Jemen (Archivfoto: dpa)
Jemen Kampf Al Kaida MitgliederBild: picture-alliance/dpa

Das Al Kaida-Terrornetzwerk im Jemen hatte nach Angaben eines hohen US-Beamten in Washington den Bombenanschlag geplant. Danach sollte ein Selbmordattentäter in einem Linienflugzeug mit Ziel USA seinen mitgeführten Sprengsatz zünden. Der Anschlag sollte um den ersten Jahrestag der Tötung von Al Kaida-Chef bin Laden erfolgen. Dieser war am 2. Mai 2011 in Pakistan von einer US-Eliteeinheit erschossen worden.

Sprengsatz eine Weiterentwicklung der "Unterhosenbombe"

Die im Jemen entwickelte Bombe sei im "Ausland" sichergestellt worden, berichtete die US-Bundespolizei FBI. Sie würde nun untersucht. Der Sprengsatz sei "nicht metallisch" gewesen. Deshalb wäre er wohl auch bei den üblichen Kontrollen an Flughäfen schwer aufspürbar gewesen. Weiter hieß es, die CIA sei eingeschritten, bevor der mutmaßliche Selbstmordattentäter ein Flugticket gekauft habe. Was mit dem Mann geschehen ist, blieb offen.

Die sichergestellte Bombe ähnelt nach Angaben des US-Regierungsbeamten einem Sprengsatz, mit dem an Weihnachten 2009 ein aus Amsterdam kommendes Flugzeug über der US-Stadt Detroit in die Luft gesprengt werden sollte. Der Sprengkörper weise aber auch Unterschiede auf, man habe ihn "weiterentwickelt", sagte er. Der Nigerianer Umar Farouk Abdulmutallab hatte am 25. Dezember 2009 in seiner Unterhose Sprengstoff mit an Bord geschmuggelt. Als er diesen zünden wollte, entstand zwar ein Feuer, der Sprenstoff explodierte aber nicht. Mutige Passagiere überwältigten den Täter. Im Februar dieses Jahres wurde der "Unterhosenbomber" zu lebenslanger Haft verurteilt.

USA: Vereitelter Bombenanschlag auf Passagiermaschine

Obama im April informiert

US-Präsident Barack Obama wurde im April über den jetzt bekannt gewordenen Anschlagsplan unterrichtet, wie die stellvertretende Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates, Caitlin Hayden, mitteilte. Obama habe die Sicherheitsdienste danach angewiesen, "alle notwendigen Schritte zu unternehmen, um die USA vor dieser Art von Anschlägen zu schützen". Trotz des nun vereitelten Anschlags bleibe der Al Kaida-Ableger im Jemen sehr entschlossen, warnten die USA.

Die jemenitischen Sicherheitsbehörden reagierten mit Verärgerung auf die Berichte über die Attentatspläne. Ein Beamter sagte der Nachrichtenwebsite "Yemen Post", das FBI habe bislang keine Beweise nach Sanaa weitergeleitet. Dieses Vorgehen schade dem Ansehen der Regierung im Yemen. "Zusammenarbeit bedeutet, dass beide Seiten geheime Informationen teilen. Dies ist zwingend notwendig, wenn die USA im Krieg gegen den Terror weiterhin mit dem Jemen kooperieren wollen."

se/ml/gmf  (afp, rtr, dpa, dapd)