Afrikas Hoffnungsträger in Rio de Janeiro
Afrika ist berühmt für seine schnellen Läufer. Aber wussten Sie, dass zwei Topathleten im Taekwondo aus dem Niger kommen? Oder Afrikas beste Basketballspielerinnen aus dem Senegal? Hier sind Afrikas Olympia-Highlights.
Der Rekordhalter: David Rudisha
Er ist dieses Jahr in Rio der Top-Favorit: Der 27-Jährige Mittelstreckenläufer aus Kenia gewann bei den Olympischen Spielen in London 2012 die Goldmedaille im 800-Meter-Lauf. Auch bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Peking vergangenes Jahr gewann er auf 800 Metern. Mit einer Minute und 41 Sekunden hält er den Weltrekord auf dieser Distanz.
Der Comeback Star: Caster Semenya
Die südafrikanische Läuferin ist kurz davor, den langjährigen Weltrekord im 800-Meter-Lauf der Frauen zu brechen. Ihre Schnelligkeit ist aber auch umstritten: 2009 musste sie sich einem Geschlechtstest unterziehen und schließlich Hormone einnehmen, um ihren natürlich hohen Testosteron-Spiegel zu regulieren.
Die Außenseiter: Nigers Kampfsportler
Niger hat bei Olympischen Spielen bislang nur eine Medaille gewonnen - im Boxen. Das war 1972 in München. Dieses Jahr hat das westafrikanische Land sechs Athleten nach Rio geschickt: zwei Schwimmer, zwei Läufer und zwei Kampfsportler: Judoka Ahmed Goumar und Taekwondo-Kämpfer Abdoulrazak Issoufou Alfaga (rechts).
Der Titelverteidiger: Chad le Clos
Der südafrikanische Schwimmer Chad le Clos überraschte bei den vergangenen Sommerspielen in London. Er gewann die Goldmedaille im 200 Meter Schmetterlingsstil. Damit verdrängte er seinen Konkurrenten Michael Phelps. Sein jubelnder Vater bekam nach seinem Sieg beinahe mehr mediale Aufmerksamkeit als le Clos selbst.
Der Marathon-Mann: Eliud Kipchoge
Der Leichtathlet aus Kenia läuft noch nicht lange Marathon, aber er sahnt bereits ab: Dieses Jahr gewann er den London-Marathon, vergangenes Jahr in Berlin und 2013 in Hamburg. Nachdem er sich 2012 nicht für die 5000 Meter bei den Olympischen Spielen qualifizieren konnte, konzentrierte sich Kipchoge ganz auf den Marathon. Dieses Jahr gehört er zu den Favoriten in Rio.
Neu dabei: Die Flüchtlinge
Sie sind zum ersten Mal bei Olympischen Spielen dabei: Zehn Flüchtlinge - zwei syrische Schwimmer, zwei Judokas aus der Demokratischen Republik Kongo, ein Marathonläufer aus Äthiopien und fünf Mittelstreckenläufer aus dem Südsudan. Sie sollen "ein Symbol der Hoffnung für alle Flüchtlinge weltweit" sein, sagt Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees
Die Kleinen: Olympias Mini-Teams
Sechs der kleinsten olympischen Teams kommen dieses Jahr aus Afrika: Aus dem Tschad, Äquatorial Guinea, Liberia, Mauretanien, Somalia und Swasiland. Jedes Land schickt jeweils zwei Athleten nach Rio. Bis auf die 100-Meter-Hürden Läuferin Reina-Flor Okri aus Äquatorialguinea sind dieses Jahr nur Sprinter dabei.
Frauenpower: Die Basketballerinnen aus dem Senegal
Senegal hat sich dieses Jahr als einziges afrikanisches Land im Frauenbasketball für Rio qualifiziert. Das Team hat vergangenes Jahr gezeigt was es kann: Es gewann den AfroBasket-Wettbewerb in der kamerunischen Hauptstadt Yaoundé. Zuletzt hatten Senegals Basketballerinnen an den Olympischen Spielen 2000 teilgenommen. Sie erreichten den zwölften Platz.
Die Rakete: Wayde van Niekerk
Der südafrikanische Sprinter ist ein klarer Favorit für die Goldmedaille in Rio. Er ist der erste Leichtathlet, der 100 Meter in unter zehn Sekunden lief, 200 Meter in weniger als 20Sekunden. Die 400 Meter-Strecke lief er in unter 44 Sekunden. Sogar der Weltrekordhalter auf 100 und 200 Meter, Usain Bolt, hat sich vor Niekerks Laufzeiten verbeugt.