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"Afghanistan ist nur der Anfang"

5. November 2001

US-Kampfflugzeuge haben Montagfrüh ihre schweren Bombardements auf Taliban-Ziele im südlichen, nördlichen und westlichen Afghanistan wieder aufgenommen.

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Bild: AP

Wie die in Pakistan ansässige islamische Nachrichtenagentur AIP weiter berichtete, kamen dabei mindestens elf Menschen ums Leben. Wie AIP meldete, wurden unter anderem der Flughafen von Herat, der Sitz des 11. Bataillons und einige andere militärische Einrichtungen bombardiert. Über Kabul hätten US-Kampfhubschrauber mehrere Einsätze geflogen, wobei militärische Stützpunkte im südlichen Stadtteil und im Umfeld des Flughafens beschossen worden seien. Auch Kandahar, die Hochburg der Taliban-Miliz, sei unter schweren Beschuss geraten. Nach Angaben des amerikanischen Generalstabschefs Richard Myers haben die USA ihre in Afghanistan operierenden Spezialkommandos inzwischen deutlich erhöht.

"Schnelles Ende" oder "langer Konflikt"?

Die anhaltenden Angriffe in Afghanistan zeigen nach Einschätzung von US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld zunehmend Wirkung. Die US-Militäraktion werde daher nicht Jahre dauern, erklärte er bei einem Besuch in Indien. Nur wenige Stunden zuvor hatte US-Generalstabchef Richard Myers in Washington vor einem sehr langen Konflikt gewarnt. Im Kampf gegen den Terrorismus sei Afghanistan jedoch nur "das erste Problem", räumte Rumsfeld ein. Zuvor hatte der Pentagon-Chef unter anderem Russland und Pakistan besucht.

Schröder lehnt Feuerpause in Afghanistan ab

Bundeskanzler Gerhard Schröder lehnt eine Feuerpause in Afghanistan ab. Dies würde nur dazu führen, dass die Auseinandersetzung verlängert und den Taliban Gelegenheit gegeben würde, sich auf den nächsten Kampf vorzubereiten, sagte Schröder in Berlin. Mit Blick auf den bevorstehenden Fastenmonat Ramadan fügte der Kanzler hinzu, man müsse allerdings möglicherweise in der ein oder anderen Weise Rücksicht darauf nehmen, dass es "Empfindlichkeiten" gebe.

Schröder betonte mit Blick auf zivile Opfer, die Allianz habe immer gesagt, dass sie Schaden vermeiden wolle, die über das notwendige Maßnahmen hinausgehen. In der Europäischen Union (EU) bestehe Einigkeit darüber, dass es zunächst darum gehe, die militärischen Maßnahmen zielgerichtet fortzusetzen. Dann müsse ein umfassendes politisches Konzept erstellt werden, dass auch trage, nachdem Afghanistan "von den Taliban befreit" worden sei.