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Afghanen bei NATO-Angriff getötet

6. März 2014

Im Osten von Afghanistan sind bei einem Luftangriff der NATO fünf einheimische Soldaten ums Leben gekommen. Das Bündnis bedauerte den Vorfall und erklärte, es handele sich um ein Versehen.

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ISAF-Soldat mit Gewehr im anschlag (Foto: getty)
Bild: Munir Uz Zaman/AFP/GettyImages

Fünf Soldaten der afghanischen Armee sind bei einem NATO-Luftangriff im Osten des Landes versehentlich getötet worden. Der Vorfall ereignete sich in der Provinz Logar. Acht afghanische Soldaten wurden verletzt.

Die von der NATO geführte Internationale Afghanistan Schutztruppe (ISAF) kondolierte den Angehörigen der Toten und Verwundeten. Sie bestätigte den "bedauernswerten Vorfall" und erklärte, die Umstände würden umfassend untersucht.

Karte Afghanistan Provinz Logar (Grafik : DW)

Drohnen im Einsatz?

Der Sprecher des afghanischen Verteidigungsministeriums, General Sahir Asimi, sagte, zu dem NATO-Luftangriff sei es am frühen Donnerstagmorgen gegen 3.30 Uhr gekommen. Bezirksgouverneur Chalilullah Kamal sagte, er habe den Angriffsort besichtigt. Der Posten der Soldaten sei "vollkommen zerstört". Laut seinen Angaben geschah der offenbar versehentliche Angriff durch US-Drohnen.

Porträt Karsai (Foto: Reuters)
Sträubt sich zu unterschreiben: Präsident Hamid KarsaiBild: Reuters

Karsai ist ungehalten

Der Vorfall dürfte die angespannten Beziehungen zwischen der Regierung von Präsident Hamid Karsai und den USA, die den NATO-Einsatz anführen, weiter belasten. Karsai hatte der US-Regierung vorgeworfen, bei dem Einsatz, der nach den Terroranschlägen in New York vom 11. September 2001 begann, nur im eigenen Sicherheitsinteresse gehandelt zu haben. Streitpunkt ist immer wieder die hohe Zahl getöteter Zivilisten sowie von Mitgliedern des Sicherheitspersonals während der Mission.

Sicherheitsabkommen nur unter Bedingungen

Außerdem bekräftige Karsai seine Absicht, das Sicherheitsabkommen mit den USA nicht vor der Präsidentenwahl am 5. April zu unterzeichnen. Mit dem Abkommen soll die Stationierung von Truppen auch nach Jahresende sichergestellt werden. Karsais Bedingung dafür ist der Beginn von Friedensverhandlungen mit den aufständischen Taliban.

Zur Zeit sind etwa 52.000 NATO-Soldaten im Einsatz. Davon sind mehr als 33.600 US-Soldaten. Zwar haben die afghanischen Sicherheitskräfte Fortschritte in ihrer Ausbildung gemacht, es bleiben aber Zweifel, ob sie die Aufständischen gerade in abgelegenen Regionen in Schach halten können.

uh/kis (afp,rtr)