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Afghanen übernehmen NATO-Verantwortung

17. Juli 2011

Die Internationale ISAF-Schutztruppe hat im afghanischen Bamian mit der Übergabe der Sicherheitsverantwortung an einheimische Kräfte begonnen. Polizei und Armee sind zuversichtlich, ihre Aufgaben erfüllen zu können.

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US-Soldaten (Archivfoto: AP)
Wechsel der Sicherheitsverantwortung in der Provinz BamianBild: AP

Eine Zeremonie in einer Polizeiwache in der zentralafghanischen Provinz Bamian markierte die Wende. "Heute beginnt der Übergang", betonte der Sprecher des Provinzgouverneurs, Abdul Rahman Ahmadi, bei der Feier zur Übergabe der Verantwortung am Sonntag (17.07.2011). Armee, Polizei, Regierung und die Bevölkerung in Bamian seien in der Lage, die Sicherheit selbst zu gewährleisten.

Weitere Provinzen sollen folgen

Bisher waren in der Region Militäreinheiten aus den USA, Neuseeland und Singapur stationiert. Die Provinz gilt als relativ sicher, die radikal-islamischen Taliban und andere Aufständische haben hier keinen Rückhalt.

Bundeswehrsoldaten auf ihren Fahrzeugen im afghanischen Kundus (Archivfoto: dpa)
Bundeswehrsoldaten auf ihren Fahrzeugen im afghanischen KundusBild: picture alliance / dpa

Bamian ist die erste von sieben Regionen, in denen die internationalen Streitkräfte noch in diesem Monat ihre Sicherheitsverantwortung abgeben wollen. Dazu gehören auch die Städte Masar-i-Scharif im Norden, wo die deutschen Soldaten ihr Haupteinsatzgebiet haben, Herat im Westen und Laschkar Gah in der südlichen Unruheprovinz Helmand.

Kampfeinsatz soll 2014 enden

Nach einem NATO-Beschluss soll der Kampfeinsatz am Hindukusch Ende 2014 abgeschlossen und die Verantwortung für die Sicherheit bis dahin in Schritten vollständig an die Afghanen übergeben werden. Bis zu diesem Zeitpunkt werden dann auch - nach jetzigem Stand der Dinge - alle 150.000 im Land stationierten ausländischen Soldaten abgezogen sein.

Ende dieses Jahres wollen die USA bereits 10.000 Mann in die Heimat zurückholen. Im Dezember sollen auch die ersten deutschen Soldaten das Land verlassen. Derzeit sind am Hindukusch 4800 Bundeswehrsoldaten stationiert.

Afghanische Sicherheitskräfte in der Provinz Helmand (Foto: DW)
Afghanische Sicherheitskräfte in der Provinz HelmandBild: DW

Enger Berater des Präsidenten getötet

In der afghanischen Hauptstadt Kabul wurde am Sonntag ein enger Berater von Staatschef Hamid Karsai bei einem Angriff auf sein Haus getötet. Es handelt sich um den früheren Gouverneur der südlichen Unruheprovinz Urusgan, Dschan Mohammed Chan. Dieser sei für Karsai ebenso wichtig gewesen, wie dessen am Dienstag ermordeter Halbbruder Ahmed Wali Karsai, sagte ein ranghoher Regierungsvertreter.

Die Taliban erklärten sich durch ihren Sprecher Sabiullah Mudschahid verantwortlich für den Anschlag auf Chan.

Autorin: Susanne Eickenfonder (mit afp, dpa, dapd)
Redaktion: Stephan Stickelmann/Ursula Kissel