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Acht Polizisten bei Kairo erschossen

8. Mai 2016

In der Nacht haben Angreifer südlich von Kairo das Feuer auf einen Kleinbus der Polizei eröffnet. Das Fahrzeug wurde von Kugeln durchsiebt. Der örtliche Ableger der IS-Terrormiliz reklamiert die Tat für sich.

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Das bei Kairo von Kugeln durchsiebte Polizeifahrzeug (Foto: picture-alliance/AP )
Bild: picture-alliance/AP Photo/M. Nabil

Die Täter hätten das Polizeifahrzeug in Helwan, rund 35 Kilometer südlich der Hauptstadt, mit automatischen Waffen unter Beschuss genommen, teilte das Innenministerium in Kairo mit. Vier Täter seien aus ihrem Pickup gesprungen, hätten den Wagen der Sicherheitskräfte gestoppt und wild auf den Polizeikleinbus gefeuert.

"Helden der Polizei"

Die Polizisten seien in Zivil gewesen. Bei den Opfern handle es sich um einen Leutnant und sieben Beamte mit niedrigem Dienstgrad. Sie seien zur Zeit des Angriffs auf einer nächtlichen Patrouillenfahrt in Helwan gewesen.

Innenminister Magdi Abdel-Ghaffar ordnete Ermittlungen an und nannte die acht Opfer "Helden der Polizei, Märtyrer, die ihr Leben geopfert haben, um die Sicherheit der Heimat und des Volks zu schützen".

In einem über die sozialen Netzwerke verbreiteten Statement bekannte sich der ägyptische Ableger der Extremistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) zu dem Attentat. Zugleich erklärte aber auch eine Gruppe mit dem Namen "Volkswiderstand", sie habe die Tat verübt. Diese Gruppe sei mit den in Ägypten verbotenen islamistischen Muslimbrüdern verbunden, berichtete die ägyptische Nachrichtenseite Al-Youm al-Sabea.

Seit dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohamed Mursi 2013 durch das Militär gibt es immer wieder Angriffe auf Polizisten und Soldaten. Die Gewalt wird vor allem islamistischen Extremisten zugeschrieben, die vorrangig auf dem Sinai aktiv sind. Immer wieder wurden aber auch Sicherheitskräfte in Kairo und anderen Städten angegriffen. Hunderte Polizisten und Soldaten starben bei den Anschlägen. Die Attentate richteten sich aber auch gegen Zivilisten und Urlauber. In vielen Fällen bekannten sich Dschihadisten, etwa ägyptische Untergruppen der IS-Terrormiliz, zu den Taten.

Laut Behördenangaben handelt es sich bei dem Anschlag in Helwan um den den blutigsten Angriff auf die Sicherheitskräfte seit November. Damals hatten Bewaffnete an einer Kontrollstation vier Polizisten erschossen. Auch zu diesem Anschlag hatte sich der IS bekannt.

qu/ml (rtr, afpe, dpa, APE)