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Russische Buk-Rakete traf MH17

13. Oktober 2015

Das 2014 über der Ostukraine abgestürzte Flugzeug der Malaysian Airlines wurde von einer Buk-Rakete russischer Bauart getroffen. Andere wichtige Fragen kann auch der Abschlussbericht der Niederländer nicht klären.

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Brennende Trümmer der Malaysia-Airlines-Maschine
Bild: picture-alliance/dpa/A. Zykina

Das malaysische Passagierflugzeug MH17 ist im vergangenen Jahr über der Ukraine mit einer Luftabwehrrakete vom Typ Buk abgeschossen worden. Dieses Ergebnis seiner Untersuchungen teilte der niederländische Sicherheitsrat mit. Die Boden-Luft-Rakete russischer Bauart sei aus der von Separatisten kontrollierten Ost-Ukraine abgefeuert worden, berichteten die Ermittler vor der Presse auf dem Militärflugplatz Gilze-Rijen. Ukraine und prorussische Aufständische schieben sich seit Monaten gegenseitig die Schuld zu.

Die Frage nach den Schuldigen wurde den Angehörigen der Opfer auch jetzt nicht beantwortet. Die Experten konnten jedoch mit der tröstlichen Erkenntnis aufwarten, dass alle Insassen, die nicht direkt durch die Detonation getötet wurden, innerhalb weniger Momente das Bewusstsein verloren haben müssen.

An die ukrainischen Behörden ging der Vorwurf, den Luftraum über dem Kampfgebiet nicht für die zivile Luftfahrt gesperrt zu haben. Staaten, die in derartige Konflikte verwickelt seien, müssten mehr für die Sicherheit tun.

Die Boeing der Malaysia Airlines war am 17. Juli 2014 auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur in der Donbass-Region abgestürzt. Alle 298 Menschen an Bord wurden getötet. "Flug MH17 stürzte ab, weil auf der linken Seite des Cockpits ein Raketenkopf explodierte", schilderte der Vorsitzende des Rates, Tjibbe Joustra.

Karte Flug MH17

Das internationale Expertenteam unter niederländischer Leitung untersuchte nicht die Schuldfrage. Dies ist Gegenstand noch laufender strafrechtlicher Ermittlungen. Da die meisten Opfer aus den Niederlanden kamen, leitet das Land auch die Untersuchungen.

Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte erklärte noch einmal, Priorität sei nun, die Verantwortlichen für die Katastrophe zu finden und vor Gericht zu stellen. Die Regierungen in Den Haag und Kiew vereinbarten eine enge Zusammenarbeit bei der Aufklärung. Das ließ der ukrainische Präsident Petro Poroschenko mitteilen.

Der russische Hersteller der Buk-Raketen widersprach in Moskau der niederländischen Version. Nach Angaben der staatlich kontrollierten Firma Almaz Antey hätten Tests gezeigt, dass die Rakete nicht von einem von prorussischen Rebellen gehaltenen Gebiet abgeschossen worden sein könne, sondern von einem umkämpften Gebiet aus. Zudem habe es sich bei dem Geschoss um eine älteres Buk-Modell vom Typ 9M38 gehandelt, das zumindest vom russischen Militär nicht mehr verwendet werde...

sti/sc (afp, dpa, rtr)