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Ablösung für Nigerias Präsidenten

9. Februar 2010

Nach langem Gerangel hat sich das nigerianische Parlament jetzt entschieden: Der Präsident muss abtreten. Umaru Yar'Adua ist schwer krank und wird zumindestens vorübergehend von seinem Vize Goodluck Jonathan abgelöst.

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Goodluck Jonathan (Foto: AP)
Der Neue: Goodluck JonathanBild: AP

Am Dienstag (16.02.2010) stimmen Senat und Abgeordnetenhaus dann über eine vollständige Übertragung der Amtsgeschäfte an den stellvertretenden Präsidenten Goodluck Jonathan ab. Damit hat Jonathan dann auch das Oberkommando über die Streitkräfte. Nigerias Präsident Umaru Yar'Adua liegt seit Ende November in einem saudiarabischen Krankenhaus. Die Ärzte dort behandeln ihn wegen Herz- und Nierenproblemen.

Langer Entscheidungsprozess

Erstmal soll Jonathan so lange im Amt bleiben, bis Yar'Adua seine Aufgaben als Präsident wieder wahrnehmen kann. Die Entscheidung über Yar'Aduas Vertretung hatte sich über Wochen hingezogen, weil der Vizepräsident laut Verfassung eigentlich erst dann an die Spitze des Staates rücken kann, wenn der Präsident das Parlament schriftlich über seine Abwesenheit informiert. Das aber hatte Yar'Adua nicht getan. Deshalb hatte wiederum der Oberste Gerichtshof in Nigeria eine vorübergehende Ablösung des kranken Präsidenten abgelehnt.

Politische Lähmung

Bürgerrechtler und Abgeordnete hatten dagegen seit Wochen entschieden die Ablösung des Staatschefs gefordert. Das Land ist wegen des kranken Präsidenten politisch gelähmt. Die Entscheidung über Yar'Aduas Ablösung hat auch eine ethnisch-religiöse Dimension: Yar'Adua ist Moslem und stammt aus dem Norden Nigerias. Dort gibt es offenbar erheblichen Widerstand gegen den aus dem Süden stammenden Christen Jonathan als Staatspräsidenten.

Autorin: Christine Harjes (afp, dpa)

Redaktion: Stephanie Gebert