Ab in die Freizeit
Slacklinen, Knitting, Daddeln und Outdoorgyms: Einige Freizeittrends haben sich in den vergangenen Jahren bewährt, neue sind dazu gekommen. Was machen deutsche Jugendliche in ihrer Freizeit?
Knitting, Kreischen, Klettern
Früher war es Rollschuh-Laufen oder Seifenkisten-Rennen, heute ist es Slacklinen oder Daddeln. Was Jugendliche in Deutschland in ihrer Freizeit so machen, hat sich stark gewandelt. Ein neuer Trend ist die Outdoorgym, ein Ganzkörpertraining im Freien, hier zu sehen auf den Bonner Rheinwiesen direkt vor der Deutschen Welle.
Parcour und Freerunning
In Berlin versucht die Jugendmesse "YOU" gerade, neue Trends zu schaffen und alte vermarktbarer zu machen. Schon seit einigen Jahren dabei: Parcour und Freerunning. Dazu braucht man kein teures Zubehör. Der Körper selbst ist das Sportgerät, er soll möglichst kreativ durch die Stadt und über Hindernisse hinweg bewegt werden, dabei wird es häufig akrobatisch.
Sepak Takraw
Es muss nicht immer Fußball oder Tennis sein: Sepak Takraw ist eine asiatische Ballsportart, die auf der YOU vorgestellt wurde. In Asien unter verschiedenen Bezeichnungen weit verbreitet, ist sie in Deutschland noch fast ein Geheimtipp. Der Sport funktioniert ähnlich wie Volleyball, er wird aber mit den Füßen gespielt.
Slacklinen
Das Wetter in Deutschland wird langsam sommerlicher. Jetzt zieht es auch wieder die Slackliner in die Parks, wie hier im Englischen Garten in München. Seit einigen Jahren spannen sie ihre Gurtbänder zwischen Bäume, um dann darauf zu balancieren. Vor einigen Jahrzehnten hätte man das noch Seiltanz genannt, die Slackline-Bänder geben aber mehr nach als Seile. Dadurch wird es darauf ziemlich wacklig.
Mountainbiking
Warum Fahrrad fahren, wenn man Mountainbiken kann? Der Trend ist schon Jahrzehnte alt, hat sich aber genau so etabliert wie Skateboarding oder Surfen. Die Sportart ist beliebt, aber teuer: Für ein gutes Rad sind leicht über 1.000 Euro fällig, und richtig interessante Hügelstrecken sind nicht überall zu finden.
Klettern
Aber da wo Hügel und Berge fehlen, kann man ja künstliche hinstellen: Zumindest für das Klettern hat das geklappt. Kletterhallen gibt es in jeder größeren Stadt, das hat die Sportart auch ins Flachland gebracht. Jugendliche, die beim Klettergerüst auf dem Spielplatz nicht aufhören wollten, machen jetzt in Hochseilgärten und Kletterwänden weiter.
Stricken
Und was tun bei schlechtem Wetter? Warum nicht mal Stricken? Wem das zu altbacken klingt, nennt es jetzt Knitting. Auch Jugendliche finden sich in Strickrunden zusammen, um gemeinsam und mit eigenen Händen Neues zu erschaffen. Für einige ist das auch ein politischer Protest gegen industrielle Massenware. Andere ziehen los und bestricken Laternen, Telefonzellen oder Bäume.
Daddeln
Auf dem Smartphone, auf dem Tablet, auf der Konsole, im Internet: Freizeit ohne Computerspiele können sich viele Jugendliche in Deutschland kaum noch vorstellen. Einige Eltern wünschen sich wohl, die Kids würden endlich mal eine Trendsportart für sich entdecken, anstatt ständig vor dem Bildschirm zu kleben und zu "daddeln". Die Spieleindustrie freut sich dagegen über immer neue Rekordumsätze.
Castingshows und ihre Fans
Natürlich spielt auch das Fernsehen noch eine große Rolle für Jugendliche. Castingshows wie "Deutschland sucht den Superstar" oder "Germanys next Topmodel" sehen Teenager gern zusammen an. Einige werden zu richtigen Fans ihrer TV-Lieblinge, reisen ihren Idolen nach und Kreischen um die Wette.
Festivalsommer
Vor zwanzig Jahren gab es nur eine handvoll größerer Musikfestivals in Deutschland, mittlerweile sind es Dutzende. Jugendliche ziehen zwischen Mai und September mit ihren Zelten los und freuen sich auf einige Tage Ausnahmezustand. Allein zum "Rock im Park" in Nürnberg kommen über 70.000 Besucher. Die Festivals locken mit deutschen und internationalen Rock- und Pop-Stars.
Freunde treffen und Tanzen
Wenn gerade kein Festival läuft, geht es in den Club. In Deutschland dürfen schon 16-Jährige in die Disco, zumindest bis Mitternacht. Hier tanzen Jugendliche im "Club Adagio" in Berlin.