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800 Zwitschergene beim Zebrafinken entschlüsselt

1. April 2010
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Zebrafink (Taeniopygia guttata) (Foto: GFDL/Luis Miguel Bugallo Sánchez)
Der Zebrafink lebt hauptsächlich in Australien und auf den Kleinen Sunda-InselnBild: GFDL/Luis Miguel Bugallo Sánchez

Mehr als 800 Gene sind beim Zebrafinken (Taeniopygia guttata) am Zwitschern beteiligt. Zu diesem Ergebnis kommt ein internationales Forscherteam nach der Entschlüsselung des Singvogel-Genoms. Das komplexe Netzwerk an Erbinformationen werde beim Lernen und Singen der verschiedenen Lieder aktiviert, schreiben die Forscher in der aktuellen Ausgabe des britischen Wissenschaftsmagazins 'Nature'. Sie hoffen unter anderem, dass ihre Untersuchungen auch dazu beitragen werden, den Spracherwerb und Sprachstörungen wie das Stottern beim Menschen besser zu verstehen.

Nur die Männchen singen

Nach dem Huhn ist der Zebrafink erst der zweite Vogel, dessen Genom vollständig entschlüsselt wurde. Allerdings singen bei den Zebrafinken nur die Männchen. Sie lernen die Lieder nach dem Schlüpfen von ihren Vätern. Ähnlich wie Menschenbabys 'brabbeln' auch junge Vögel zunächst recht unklare Laute vor sich hin. Sobald sie aber einmal das Lied ihrer Familie gelernt haben, zwitschern sie es für den Rest ihres Lebens und geben es an ihren eigenen Nachwuchs weiter. Neben den Menschen und den Singvögeln gibt es nur wenige Lebewesen, die eine Sprache erlernen und damit kommunizieren.

Autorin: Judith Hartl (Nature, dpa)

Redaktion: Sandra Petersmann