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"Historisches Inferno" zerstört 700 Häuser

15. September 2015

Hunderte Häuser brennen nieder, Menschen fliehen vor den Flammen. Eine Frau kam ums Leben. Zwölf besonders schwere Waldbrände wüten im Sonnenstaat Kalifornien - nach vier Jahren Rekorddürre.

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Nur noch die äußeren Träger des Holzhauses sind von dem Brand verschont geblieben. Rings um das Haus ist alles verkohlt. (Foto: REUTERS/Noah Berger)
Bild: Reuters/N. Berger

Die schweren Wald- und Buschbrände im Norden Kaliforniens haben bereits mehr als 700 Wohnhäuser zerstört. Rund 23 000 Einwohner der dürregeplagten Region im Westen der USA mussten vor den Flammen fliehen, wie Katastrophenschutzleiter Mark Ghilarducci nach Medienberichten mitteilte.

Bislang kam ein Mensch ums Leben - in Lake County, 160 Kilometer nördlich von San Francisco, starb bereits am Samstag eine 72-jährige pensionierte Lehrerin, die gehbehindert war und nicht rechtzeitig ihr Haus verlassen konnte, wie der "San Francisco Chronicle" berichtete. Nach offiziellen Angaben gelang es den Einsatzkräften in Napa County nicht, zu der Frau vorzudringen, bevor sie ein Opfer der Flammen wurde.

Die Feuerwehrmänner kämpfen gegen eine Wand aus Flammen an.(Foto:REUTERS/Noah Berger)
Bild: Reuters/N. Berger

"Die Natur ist mächtiger als wir"

Die Zeitung nannte die Feuerkatastrophe "ein historisches Inferno". Gouverneur Jerry Brown warnte, es könne weitere Todesopfer geben. "Diese Brände werden Leben nehmen und Verletzungen verursachen." Zum Ausmaß sagte er: "Wir befinden uns in einem Kampf gegen die Natur, aber die Natur ist mächtiger als wir."

Nach Angaben der Feuerwehr werden noch mehrere Menschen vermisst. In der Region wüten rund ein Dutzend Brände, zwei von ihnen zählen zu den bislang größten in der Geschichte Kaliforniens. Sie konnten bislang nur zu einem kleinen Teil eingedämmt werden. Die Flammen bedrohen nach Angaben der Brandschutzbehörde CalFire weitere 9000 Häuser. Rund 11 000 Feuerwehrleute seien im Einsatz, tausende Menschen auf der Flucht, hieß es. Vier Feuerwehrleute wurden mit Verbrennungen ins Krankenhaus gebracht.

Ein ausgebranntes Auto steht auf der Straße. In der Ruine eines Wohnhauses brennt noch ein großes Feuer. (Foto: REUTERS/Noah Berger)
Bild: Reuters/N. Berger

Besondere Sorgen bereiten den Einsatzkräften die Monsterbrände "Valley Fire" rund 160 Kilometer westlich und "Butte Fire" rund 160 Kilometer östlich der kalifornischen Hauptstadt Sacramento. Allein diese beiden Feuer zerstörten bislang mehr als 50.000 Hektar Land - und damit eine Fläche, die neunmal so groß ist wie Manhattan. Kaliforniens Gouverneur Jerry Brown rief für diese Regionen den Notstand aus. Nach vier Jahren Rekorddürre erlebt der Westen der USA in diesem Sommer besonders viele und heftige Waldbrände. Die Hitze, ausgetrockneten Böden und starken Winde fachen die Flammen immer wieder an. Außer in Kalifornien wüten drei Großfeuer in Oregon und zehn weitere im Bundesstaat Washington.

Feuerwehrmänner liegen im verbrannten Gras und ruhen sich nach den Strapazen aus. (Foto: REUTERS/Noah Berger)
Kurze Pause: Tag und Nacht sind die Feuerwehrmänner im EinsatzBild: Reuters/N. Berger

pab/mak (dpa, afp)