66. Berlinale: Unsere 10 Bären-Favoriten
Zum Abschluß der Berlinale werden die Preise vergeben. die große Frage: Wer gewinnt? Wer bekommt den Goldenen, wer die Silbernen Bären? Einer unserer Favoriten hat das Rennen um den Goldenen Bären gemacht: "Fuocoammare".
Fuocoammare
Gianfranco Rosi durfte sich schon im Vorfeld gute Chancen ausrechnen. Der italienische Regisseur stellte in Berlin seinen Dokumentarfilm über die Flüchtlingskrise auf der Insel Lampedusa vor. Ginge es nach Relevanz, also dem zwingendsten Thema der Zeit, müsste "Fuocoammare" den Goldenen Bären bekommen...
Hele Sa Hiwagang Hapis
Der achtstündige Film "Hele Sa Hiwagang Hapis" ("A Lullaby to the Sorrowful Mystery") des philippinischen Regisseurs Lav Diaz hat gute Chancen im Rennen um den Silbernen Bären für herausragende künstlerische Leistung. Das Epos erzählt die Geschichte des Landes und seiner Besatzer, der spanischen Kolonialisten - ein Gesamtkunstwerk und auch Bären-Anwärter für die beste Regie.
Inhebbek Hedi
Schließlich könnte auch der tunesische Film "Inhebbek Hedi" ("Hedi") einen Preis bekommen. Zwar bietet der ruhig und behutsam erzählte Beitrag von Regisseur Mohamed Ben Attia keine filmischen Glanzlichter, erzählt aber sehr genau von den Nöten und Ängsten eines jungen Mannes in Nordafrika. Ein kluger und noch dazu ungemein aktueller Film.
Smrt u Sarajevu
Einen Silbernen Bären fürs Drehbuch könnte auch der bosnische Film "Smrt u Sarajevu" ("Death in Sarajevo") bekommen. Regisseur Danis Tanović blickt auf einen Krisenherd im Herzen des Kontinents und verschränkt dabei geschickt Historie und Gegenwart.
L'avenir
Ginge es nach den Kritikern, dann hätte der französische Beitrag "L'avenir" sicher gute Chancen auf den Goldenen Bären. Isabelle Huppert überzeugt in dem Film von Regisseurin Mia Hansen-Løve als Philosophielehrerin in einer Lebenskrise. Sie hat auf jeden Fall Chancen auf einen Silbernen Bären als beste Darstellerin.
Chang Jiang Tu
Auch dem chinesische Film "Chang Jiang Tu" ("Crosscurrent") werden Bären-Chancen eingeräumt. Der meditative Film über die Flussfahrt eines Frachtschiffkapitäns überzeugte einen Teil der Kritiker. Andere hingegen störten sich an der Langsamkeit des Films. Gewinnen könnte Yang Chaos Beitrag auf jeden Fall einen Silbernen Bären für eine "herausragende künstlerische Leistung" (beste Kamera).
Genius
Diese beiden Herren gelten als Mitfavoriten im Rennen um den Silbernen Bären für den besten männlichen Hauptdarsteller. Die Briten Colin Firth (l.) und Jude Law spielen in "Genius" ein Paar, wie man es selten sieht. Law ist in die Rolle des temperamentvollen US-amerikanischen Schriftstellers Thomas Wolfe geschlüpft, Firth verkörpert kongenial dessen Lektor: still, geduldig und introvertiert.
Alone in Berlin
Die Literaturverfilmung "Alone in Berlin" fiel zu Recht durch und wurde als einer der schwächsten Beiträge im Wettbewerb der 66. Berlinale eingeschätzt. Doch der Auftritt des Schauspielers Brendan Gleeson überzeugte viele. So hat auch der Ire durchaus Chancen auf einen Bären als bester Akteur.
Soy Nero
"Soy Nero" des iranisch-britischen Regisseurs Rafi Pitts erzählt die Geschichte eines jungen Mexikaners in den USA. Die internationale Co-Produktion (Deutschland/ Frankreich/Mexiko/USA) zeigt die Folgen der Globalisierung für den einzelnen Menschen. Da wäre ein Silberner Bär für das beste Drehbuch drin.
24 Wochen
Ausgerechnet der einzige deutsche Film im Wettbewerb der Berlinale wird kurz vor der Bären-Verleihung hoch gehandelt. Der Goldene Bär für das Drama über ein Ehepaar, das ein behindertes Kind erwartet, ist nicht ausgeschlossen. Auch ein Silberner Bär für die beste Regie ist möglich. Julia Jentsch könnte auch einen Silbernen Bären als beste Schauspielerin gewinnen.