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50 Tote bei Bruchlandung in Russland

17. November 2013

Die Boeing 737 war 23 Jahre alt. Bei der Landung in Kasan an der Wolga brach sie auseinander und ging in Flammen auf. Alle Insassen kamen ums Leben.

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Absturz auf dem russischen Flughafen von Kasan (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Das Flugzeug der Tatarstan Airlines kam aus Moskau. Es sei bei einem wiederholten Landemanöver hart auf die Betonpiste aufgeschlagen und sofort in Flammen aufgegangen, sagte ein Behördensprecher. 44 Passagiere und sechs Besatzungsmitglieder seien an Bord gewesen: "Es gibt keine Überlebenden."

Der russische Ermittlungsausschuss prüft drei mögliche Ursachen: einen Pilotenfehler, technisches Versagen und die Wetterbedingungen. Allerdings war das Wetter zum Unglückszeitpunkt mit plus drei Grad Celsius und leichtem Wind unkritisch. Der Flughafen, der rund 700 Kilometer östlich von Moskau liegt, war bis Montagmorgen geschlossen. Kasan ist die Hauptstadt der russischen Republik Tatarstan und einer der Austragungsorte der Fußball-WM 2018.

DW-Grafik

Die Boeing war seit 1990 im Dienst, die Fluggesellschaft hatte es 2008 erworben. Wie das russische Fernsehen berichtet, war dieselbe Maschine im November 2012 mit 78 Menschen an Bord in Kasan notgelandet. Damals sei es 20 Minuten nach dem Start zu einem Druckabfall in der Kabine gekommen.

Der russische Präsident Wladimir Putin äußerte sein Mitgefühl und befahl die Bildung einer Untersuchungskommission. Die Katastrophe müsse restlos aufgeklärt werden, sagte er. Unter den Opfern sind nach einer Meldung der Nachrichtenagentur RIA Nowosti auch ein Sohn des Präsidenten von Tatarstan sowie der Chef des örtlichen Geheimdienstes.

Im größten Land der Erde kommt es immer wieder zu verheerenden Flugzeugunglücken mit vielen Toten. Im April 2012 starben 33 Menschen bei einem Absturz in Sibirien. Im September 2011 wurden 44 Menschen bei einem missglückten Start nahe Jaroslawl getötet. Experten machen für die häufigen Unfälle die zahlreichen kleinen, schlecht überwachten Fluggesellschaften verantwortlich, die in den vergangenen zwei Jahrzehnten wie Pilze aus dem Boden schossen.

wl/rb (dpa, afp)