50 Jahre aus der Mitte Europas | Über uns | DW | 02.07.2003
  1. Inhalt
  2. Navigation
  3. Weitere Inhalte
  4. Metanavigation
  5. Suche
  6. Choose from 30 Languages

Über uns

50 Jahre aus der Mitte Europas

Die Deutsche Welle ist 50 geworden. Sie steht für Information und Dialog - für ein multimediales und vielsprachiges Angebot. Weltweit genießt sie hohes Ansehen durch Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit.

Blick in die Senderegie <br> bei DW-TV in Berlin

Blick in die Senderegie
bei DW-TV in Berlin

Ein halbes Jahrhundert nach dem Sendestart präsentiert sich der Auslandsrundfunk Deutschlands als innovatives Medienunternehmen: Die DW bietet ein multimediales, weltweit abrufbares Informationsangebot in mehr als 30 Sprachen. Sie setzt auf modernste digitale Technik bei Produktion und Übertragung – und insbesondere auf ein multinationales Team von rund 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus mehr als 60 Ländern.

Diese gestalten die Programme von DW-TV und DW-RADIO sowie die Website DW-WORLD.DE. Intendant Erik Bettermann: "Für die DW ist interkultureller Dialog Alltag und Programm. Wir stehen nicht nur für gelebte Vielfalt in Sprache und Kultur. Multinationalität und spezifisches Know-how unserer Programmmacher wirken zurück auf den gesellschaftlichen Diskurs in Deutschland."

Ihren 50. Geburtstag hat die Deutsche Welle mit einem Festakt am 27. Juni 2003 im Plenarsaal in Bonn gegangen. Ehrengast und Festredner war Bundespräsident Johannes Rau, der im Anschluss auch das neue Funkhaus der DW im ehemaligen Regierungsviertel der Bundesstadt offiziell eröffnet hat. Der von Professor Joachim Schürmann entworfene Bau, gelegen zwischen Posttower und "Langem Eugen", ist eines der modernsten Funkhäuser Europas.

Drei Säulen ...

"Hier ist die Deutsche Welle Bonn" – diese akustische Kennung geht künftig aus der Bundesstadt rund um die Welt. Hier entstehen die vielsprachigen Programme von DW-RADIO: von Amharisch bis Urdu, von Bengali bis Ukrainisch und natürlich in Deutsch und Englisch, Russisch und Chinesisch. Multimedial geht von hier aus DW-WORLD.DE online. Und das Deutsche Welle Fortbildungszentrum (DWFZ) trainiert hier Hörfunkfachkräfte aus Entwicklungsländern und Osteuropa.

Die Fernsehaktivitäten der DW sind in Berlin konzentriert: das weltweit verbreitete DW-TV in Deutsch, Englisch und Spanisch mit seinen Regionalfenstern in weiteren Sprachen. Außerdem GERMAN TV, das gemeinsame "best-of"-Programm von ARD, ZDF und DW in Deutsch.

... ein Auftrag

Die Deutsche Welle soll "Rundfunkteilnehmern im Ausland ein umfassendes Bild des politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Lebens in Deutschland vermitteln und ihnen die deutschen Auffassungen zu wichtigen Fragen darstellen und erläutern". So definiert das Deutsche Welle-Gesetz von 1997 den Programmauftrag. Dieses Gesetz will die Bundesregierung novellieren und den Auftrag in enger Abstimmung mit der DW neu fassen.

Bettermann: "Die DW steht für Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit. Das hat auch künftig Priorität. Denn die Menschen in aller Welt schätzen unsere Angebote vor allem deshalb. Der gesetzliche Auftrag der DW sollte dennoch ergänzt und präzisiert werden. Wir berichten nicht nur über Deutschland, sondern selbstverständlich auch über das Geschehen in den Zielgebieten. Auslandsrundfunk kann so im Sinne einer präventiven Außen- und Sicherheitspolitik wirken. In Kriegs- und Krisenregionen sichert er einen freien Informationsfluss."

Das Jubiläumsjahr 2003 wird gekennzeichnet sein von der zügigen Umsetzung des eingeleiteten Reformprozesses. In ihrem Unternehmensprofil setzt die DW klare Schwerpunkte. Bettermann: "Wir werden die Programmangebote weiter regionalisieren und den interkulturellen Dialog – insbesondere mit der islamischen Welt – intensivieren. Die Programmfenster von DW-TV in den afghanischen Landessprachen Dari und Paschtu sowie in Arabisch sind ein gelungenes Beispiel für dieses Konzept." Außerdem werde die DW den europäischen Einigungsprozess umfassend begleiten und sich mit einem Fokus auf die Bereiche Wirtschaft und Kultur profilieren.

Um ihre wichtigsten Zielgruppen noch besser zu erreichen, setzt die DW verstärkt auf UKW-Frequenzen für Metropolen und ist federführend an der Markteinführung der digitalen Kurzwelle beteiligt.

"Entkrampfung" in den deutschen Außenbeziehungen

50 Jahre Deutsche Welle – 50 Jahre Informationen aus der Mitte Europas. Am 3. Mai 1953 geht die Deutsche Welle erstmals auf Sendung – mit Hörfunk in Deutsch via Kurzwelle. Bundespräsident Theodor Heuss richtet sich zum Start "an die lieben Landsleute in aller Welt" und wünscht sich "Entkrampfung" in den deutschen Außenbeziehungen.

Schon im Jahr darauf folgen Radiosendungen in Englisch, Französisch, Spanisch und Portugiesisch, 1959 kommt Arabisch dazu. In den Sechzigerjahren wird das Angebot um mehr als 20 Sendesprachen ausgebaut – etwa Französisch, Kroatisch und Persisch, Russisch, Griechisch und Türkisch, Kisuaheli und Haussa, Indonesisch, Chinesisch und Japanisch. Zugleich startet die DW erste Fernsehaktivitäten: Ebenso wie Hörfunkangebote werden nun auch TV-Programme auf Kassette an Partnerstationen verschickt.

1965 wird das DWFZ gegründet, das seit 1996 auch TV-Fortbildung in Berlin betreibt. Bis heute hat die vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanzierte Einrichtung mehr als 17.000 Rundfunkfachkräfte aus Entwicklungsländern und Osteuropa geschult. Viele Ehemalige sind heute in ihrer Heimat in führender Position – als Minister, Intendanten, Botschafter – tätig.

Satellitenfernsehen und Internet

Die Neuordnung des Rundfunks nach der deutschen Einheit markiert auch für die DW eine Zäsur: Sie übernimmt als nunmehr einziger Sender nach Bundesrecht die Fremdsprachen-Programme vom Deutschlandfunk (DLF) in Köln und integriert Teile von Radio Berlin International (RBI), dem damit aufgelösten Auslandsrundfunk der DDR. Schließlich kann die DW schon bald – Ironie der Geschichte – Sendeanlagen in Russland anmieten, die in den Jahren des Kalten Kriegs als "Störsender" gegen westlichen Auslandsrundfunk im Einsatz waren.

Am 1. April 1992 wird in Berlin DW-TV gestartet – das deutsche Auslandsfernsehen via Satellit. Zwei Jahre später geht die Deutsche Welle als erste öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt in Deutschland ins Internet, ein Angebot, das 2001 unter der Adresse DW-WORLD.DE noch einmal erheblich ausgebaut wird.

Speziell für ein deutschsprachiges Publikum ist schließlich seit März 2002 GERMAN TV auf Sendung – zunächst als Pay-TV in Nordamerika.

Dialog in vielen Sprachen

Erik Bettermann: "Die DW ist die reichweitenstärkste Institution auswärtiger Medien- und Kulturarbeit. Zum interkulturellen Dialog gehört auch die Förderung der deutschen Sprache. Das ist weit mehr als die Vermittlung eines authentischen Bildes deutscher Lebenswirklichkeit."

Zwei Drittel der Menschheit leben in autoritär oder totalitär regierten Staaten, die ihren Bürgern Presse- und Meinungsfreiheit vorenthalten. Hier und insbesondere in Krisen- und Konfliktregionen ist die DW eine anerkannte Quelle objektiver Informationen. Dies gilt auf dem Balkan ebenso wie jetzt in Afghanistan und vielen weiteren Regionen der Erde.

Die DW wendet sich an Menschen in aller Welt mit Interesse an Deutschland und Europa, insbesondere an Multiplikatoren und die so genannten "Info-Eliten". Für Deutsche, die zeitweise oder dauerhaft im Ausland leben, ist die DW auch "Brücke zur Heimat".

Partner in aller Welt

Die DW verbreitet ihre vielfältigen Angebote über ein weltweites Satellitennetz. DW-RADIO zudem über die – künftig digitale – Kurzwelle, sowie in bestimmten Regionen auch über Mittelwelle und UKW. Mehrere tausend Partnerstationen weltweit übernehmen DW-Programme, darunter auch Produktionen der TransTel. Als Live-stream und on-demand sind DW-TV und DW-RADIO schließlich im Internet unter DW-WORLD.DE abrufbar.

Modern, flexibel – zukunftssicher

"Mit ihren 50 Lenzen hat die Deutsche Welle beste Chancen für die Zukunft", so Intendant Bettermann: "Modern und flexibel, mit anerkannten Qualitätsprogrammen in allen seinen Medien, präsentiert sich der deutsche Auslandsrundfunk hervorragend aufgestellt im internationalen Wettbewerb." Expertise und kreatives Potenzial ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus aller Welt, aber auch eine konsequente Strukturreform des Unternehmens in der vergangenen Dekade seien hierfür verantwortlich.

Juni 2003