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Die Jäger holen auf

22. März 2009

Neun Spiele noch, dann ist die Saison 2008/2009 vorbei. So langsam wird es ernst. Wer hat den längsten Atem im Titelrennen? Wer die besten Nerven im Abstiegskampf? Erste Antworten gab es am 25. Spieltag.

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Der Hamburger Marcell Jansen fixiert den Ball, den er mit der Brust annehmen will. Schalkes Benedikt Höwedes kann einen Schritt hinter Jansen nur zuschauen (Foto: AP)
Den Ball im Blick: Hamburgs Jansen, gestört von Schalkes HöwedesBild: AP

Im Titelrennen haben die "Jäger" aufgeholt, da der zuletzt so konstante und effektive "Hase", der Tabellenführer Hertha BSC Berlin, beim starken VfB Stuttgart 0:2 verlor. Die Hertha war erstaunlich schwach, die Stimmung bei Coach Lucien Favre entsprechend mies: "Die Stuttgarter waren klar besser." Mit der 0:2-Niederlage sei er am Ende noch zufrieden, legte Favre nach, das müsse man als Trainer akzeptieren.

Die Spitzengruppe rückt durch diesen Patzer der Berliner noch näher zusammen. Der VfL Wolfsburg, Bayern München und der Hamburger SV sind punktgleich und bis auf einen Zähler an der Hertha dran. Das Trio glänzte nicht wirklich, gewann aber. Rekordmeister Bayern siegte am Ende nur mit Glück gegen Tabellenschlusslicht Karlsruher SC 1:0. Die Mannschaft der Stunde, Wolfsburg, hatte bei Arminia Bielefeld weniger vom Spiel, machte die Tore aber eiskalt. Die "Wölfe" siegten 3:0 und fuhren damit bereits ihren siebten Sieg in Folge ein. Euphorisch wurde Trainer Felix Magath deshalb trotzdem nicht: "Wir haben über den Daumen gepeilt mehr Torchancen zugelassen, als wir selbst hatten. Aber wie es halt so ist: Wenn man oben steht, dann macht man die wenigen Chancen, die man hat, eben auch rein."

Wolfsburgs Stürmer Grafite betet und richtet Blick und Hände gen Himmel. (Foto: AP)
Bester Torjäger der Liga: Wolfsburgs Grafite traf zum 18. MalBild: AP

Erfolgreich war auch Verfolger Nummer drei: Der Hamburger SV schaffte es, den Schwung aus dem UEFA-Cup-Sieg unter der Woche mit in die Liga zu nehmen und gewann im Sonntagsspiel beim FC Schalke 04 2:1. In einem schwachen Kräftemessen war der HSV das torgefährlichere Team und siegte am Ende nicht unverdient. Trainer Martin Jol war "richtig stolz" auf sein Team: "Die Schalker hatten neun Tage zur Vorbereitung, für uns war es das 11. Spiel in 33 Tagen. Das hätte ich nicht erwartet. Das ist einmalig."

Hoffenheim und Leverkusen patzen

Schalke braucht nun eine echte Serie, um noch in den UEFA-Cup einzuziehen. Die TSG Hoffenheim 1899 ist zwar noch Fünfter, zittert aber auch mächtig. Der Aufsteiger schaffte es auch gegen die schwächste Auswärtsmannschaft der Liga nicht zurück in die Erfolgsspur. Der stark ersatzgeschwächte Herbstmeister musste sich gegen Hannover 96 mit einem 2:2 begnügen. Hoffenheim hat derzeit großes Verletzungspech und wenig Glück in der Chancenverwertung. Nun drohen sie durchgereicht zu werden.

Stuttgarts Cacao nimmt den Ball an, Berlins Kaka drängelt von hinten (Foto: AP)
Leitete mit seinem Tor den Stuttgarter Sieg ein: Cacao (hier gegen Berlins Kaka)Bild: AP

Zum Beispiel von Stuttgart, das nach dem überzeugenden Sieg gegen Berlin auf die nächsten Ausrutscher der Hoffenheimer wartet. Trainer Markus Babbel freute der Erfolg vor allem, weil seine Stuttgarter in der letzten Partie in Bremen eine 0:4-Schlappe hatten einstecken müssen: "Wir haben heute ein sehr, sehr gutes Spiel unserer Mannschaft gesehen, die nach der 0:4-Niederlage eine tolle Reaktion gezeigt hat." Sein Team habe das beste Spiel unter seiner Regie abgeliefert, sagte Babbel weiter.

Einen weiteren Rückschlag im Kampf um die internationalen Plätze musste Bayer 04 Leverkusen hinnehmen. Bayer kommt in diesem Jahr einfach nicht richtig in Tritt und gewinnt vor allem seine Heimspiele nicht mehr, seitdem diese in Düsseldorf ausgetragen werden. Gegen Eintracht Frankfurt gab es nur ein 1:1.

Für Borussia Dortmund hat das Warten auf den ersten Sieg im Jahr 2009 hingegen ein Ende. Dortmund gewann gegen Werder Bremen 1:0 und nahm damit Revanche für die 1:2-Niederlage im Januar im DFB-Pokal.

"Kellerkinder" ohne Punkte

Kölns Novakovic bejubelt sein Tor, Mitspieler Mohammad springt ihn von Hinten an. (Foto: AP)
Nicht zu halten: Kölns Novakovic (li.) traf auch in CottbusBild: AP

Es war nicht der Spieltag der "Kellerkinder" der Liga. Der FC Energie Cottbus verlor gegen den 1. FC Köln 0:2 und gerät nach der vierten Niederlage in Serie in immer größere Abstiegsgefahr. Während Cottbus weiterhin Vorletzter bleibt, hat sich Köln mit dem Auswärtssieg wohl endgültig in Sicherheit gebracht. Trainer Christoph Daum: "Wir sind natürlich glücklich in dieser Situation." Er sei hochzufrieden, dass er das Spiel hinter sich habe, betonte Daum. Schlusslicht Karlsruhe verlor bei den Bayern, Cottbus gegen Köln und Borussia Mönchengladbach unterlag im eigenen Stadion dem VfL Bochum 0:1.

Autor: Benjamin Wüst / Redaktion: Wolfgang van Kann