2006: Interview mit Thomas Bach | Sportgeschichten | DW | 04.10.2016
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Sportgeschichten

2006: Interview mit Thomas Bach

"Der Sport ist der beste Eisbrecher" - Thomas Bach über das Programm "Integration durch Sport" des Deutschen Olympischen Sportbunds

Thomas Bach (WADA-Konferenz in Johannesburg)

Thomas Bach bei WADA-Konferenz in Johannesburg (2013)

Weltmeister, Olympiasieger, deutscher Meister im Fechten, Wirtschaftsanwalt und Sportfunktionär – Thomas Bach, der Präsident des IOC, durchlief eine abwechslungsreiche Karriere.

Wladimir Putin und IOC-Chef Thomas Bach

Der deutsche Florett-Fechter Thomas Bach (1972)

Erfolgreicher Junior-Fechter

Thomas Bach kam am 29.12.53 in Würzburg zur Welt, wo er auch seine Kindheit und Jugend verbrachte. Nach dem Abitur studierte er Rechts- und Politikwissenschaft. Nach beiden Staatsexamen promovierte er anschließend. Zum Sport kam Thomas Bach bereits im Alter von fünf Jahren. Seine ersten Schritte im Fechten machte er in der Hochburg des deutschen Fechtsports in Tauberbischofsheim. Schon in der Juniorenmannschaft stellten sich die ersten Erfolge ein. Als 14-Jähriger gewann er mit der Tauberbischofsheimer Mannschaft die deutsche Meisterschaft im Florett-Fechten. Und dieser Erfolg sollte noch mehrfach wiederholt werden. In Einzelbewertung konnte Thomas Bach auch zahlreiche Erfolge verbuchen. So etwa 1971, als er bei der Junioren-WM in Chicago den dritten Platz errang. Schließlich wurde er auch in das deutsche Team bei der WM in Göteborg 1973 berufen, das dort die Silbermedaille holte. Doch die ganz großen Erfolge sollten noch kommen.

Deutschland Thomas Bach Florettfechten

Die deutsche Florett-Mannschaft mit Erik Sens-Gorius, Harald Hein, Klaus Reichert, Thomas Bach (M) und Mathias Behr freuen sich über ihre Gold-Medaille bei den Olympischen Spielen in Montreal (1976)

Auf Medaillenjagd

Die Jahre 1976 und 1977 sollten besonders erfolgreich für Thomas Bach ausfallen. Bei den Olympischen Spielen in Montreal 1976 zeigte sich die deutsche Florett-Mannschaft in einer sagenhaften Form. Im Finale besiegte das deutsche Männerteam die Italiener, die zu den absoluten Favoriten zählten. Ein Jahr später wiederholte das deutsche Aufgebot den Erfolg: bei den Weltmeisterschaften in Buenos Aires holte es die Goldmedaille mit einem erneuten Sieg über Italien. Thomas Bach blieb weiterhin in Hochform und holte sich im gleichen Jahr auch den deutschen Meistertitel, den er 1978 auch verteidigen konnte. Nach dem Sieg im Europacup mit der Tauberbischofsheimer Mannschaft beendete Thomas Bach 1979 seine aktive Laufbahn mit der Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft in Melbourne. Doch dem Sport sollte er weiterhin eng verbunden bleiben und eine sagenhafte Funktionärskarriere hinlegen.

Auf dem Sportolymp

Thomas Bach wird neuer IOC Präsident – Vorgänger Jacques Rogge gratuliert in Buenos Aires (2013)

Thomas Bach wird neuer IOC Präsident – Vorgänger Jacques Rogge gratuliert in Buenos Aires (2013)

Noch als aktiver Sportler engagierte sich Thomas Bach in diversen Gremien und bekleidete einige Ämter in unterschiedlicher Funktion, bis er schließlich 1991 Mitglied des NOK wurde. Nach dem Ausscheiden von Willi Daume aus dem IOC wurde Thomas Bach 1991 von der IOC-Vollversammlung in Birmingham zu seinem Nachfolger gewählt. Dort bekleidete er diverse Posten, saß in den verschiedensten Kommissionen. Schließlich wurde er im Jahr 2000 auf dem IOC-Kongress in Sydney zum Vizepräsidenten des IOC gewählt. In dieses Amt wurde er zwei Mal von den IOC-Gremien berufen. Im Jahr 2005 fusionierten NOK und DSB zum Deutschen Olympischen Sportbund, zu dessen Vorsitzenden Thomas Bach gewählt wurde. Nach seiner Wahl zum IOC-Präsidenten am 10.9.2013 trat Thomas Bach von diesem Amt zurück. Für seine Verdienste um den Sport wurde Thomas Bach, der sich auch stets gegen Doping einsetzte, mehrfach geehrt. So ist er unter anderem Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland und wurde mit dem Willibald-Gebhardt-Preis ausgezeichnet.

Im Juni 2006 sprach DW-Redakteur Marcel Fürstenau mit Thomas Bach über das Programm "Integration durch Sport".

Autor: Andreas Zemke

Redaktion: Uta Hardes-Schmeißer

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