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19-jähriger Haschischkuchen-Bäcker entschuldigt sich

16. Februar 2004
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Ein Gymnasiast ist für den unfreiwilligen Haschisch-Rausch von zehn Lüneburger Lehrern verantwortlich. Der 19-Jährige gab am Montag (16.2.2004) vor der Vollversammlung der Lüneburger Herderschule eine Reue-Erklärung ab, in der er den missratenen Streich zutiefst bedauerte. Der Jugendliche hatte einen Schokoladenkuchen mit Haschisch gebacken und vor dem Lehrerzimmer abgestellt. Schulleiter Horst Homburg stellte der Schüler ein Verbleiben am Gymnasium in Aussicht. Nach Angaben der Polizei wird der 19-Jährige wahrscheinlich sogar ohne einen Prozess davonkommen.

"Vor einigen Tagen habe ich großen Mist gebaut", sagte der vor dem Abitur stehende Jugendliche vor 700 Schülern und 65 Lehrern der Herderschule und anschließend noch einmal vor der Presse. Der Haschischkuchen, nach dessen Genuss die zehn Pädagogen im Krankenhaus behandelt werden mussten, habe Lehrer verletzt und geschädigt. Der Gebrauch von Drogen sei nicht lustig und kein Scherz. Den Fehler könne er zwar nicht wieder gut machen. Der Schüler versicherte aber: "Ich möchte mich entschuldigen." Er habe sich entschlossen, zehn Tage freiwillig in einem Lüneburger Krankenhaus zu arbeiten. Die gegen ihren Willen berauschten Lehrer hätten zum Teil immer noch Schlafprobleme und Ängste.

Die Lüneburger Polizei war nach eigenen Angaben durch einen telefonischen Hinweis eines ehemaligen Herderschülers auf die Spur des Haschischkuchen-Bäckers gekommen. Bei einer Durchsuchung habe man dann am Freitag bei dem Schüler eine Restmenge von zwei Gramm

Marihuana und die Backform beschlagnahmt, in der der Kuchen gebacken worden sei. Insgesamt habe das Backwerk neun Gramm Rauschgift in zerhäckselter Form enthalten.