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10.000 Objekte aus Nationalmuseum in Bagdad gestohlen

14. Juni 2003
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Bei den Plünderungen des Nationalmuseums in Bagdad in Folge des Irak-Krieges sind nach Informationen des Magazins "Spiegel" mehr als 10.000 Objekte gestohlen worden. Verschwunden seien zudem "47 großteilige Meisterwerke", sagte die Direktorin Nawala al-Mutawalli. Darunter seien der 5100 Jahre alte Warka-Kopf sowie die älteste große Kupferstatue der Welt, hergestellt 2250 vor Christus in Akkad. Bei Gesprächen in Wien hätten irakische Antikenverwalter kürzlich eine erste Bilanz gezogen und die Schäden genauer beziffert.

Die Exponate der Schausammlung, darunter Vasen aus Bergkristall, Rollsiegel oder Schnitzereien aus Elfenbein, scheinen dagegen gerettet. Sie waren vor Kriegsausbruch in 127 Kisten verpackt und in einem geheimen Außendepot versteckt worden.

Außerhalb Bagdads wüten dem Nachrichtenmagazin zufolge Raubgräber. An mindestens zehn Ruinenstätten seien die Absperrzäune niedergerissen. "In Isin rücken täglich bis zu 300 Leute an und plündern unter Einsatz von Schaufelbaggern", sagte Michael Müller-Karpe vom Römisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz dem "Spiegel". "Die Lage ist katastrophal und sprengt alle Vorstellungskraft."