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Über das Thema Bluthochdruck sprechen wir mit Dr. Jan Menne

24. Juni 2010

Der Internist und Experte für Bluthochdruckerkrankungen von der Medizinischen Hochschule Hannover spricht mit uns darüber, wie man Bluthochdruck vorbeugt und welche neuen Therapien helfen.

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Unser Gast im Studio Dr. Jan Menne

Lange Zeit spürt man ihn nicht - Bluthochdruck. Mehr als ein Viertel der Weltbevölkerung leidet daran. Liegen die Werte nach etwa fünfminütigem Sitzen über 140 zu 90, sprechen wir von Bluthochdruck. Und das ist kein „starrer“ Wert: Denn bei schon bestehenden Erkrankungen wie zum Beispiel Nierenfunktionsstörungen, kann schon 130 zu viel sein. Die Folge: ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Unser Herz pumpt das Blut mit einem gewissen Druck in die Gefäße, um den Körper überall mit genug Sauerstoff zu versorgen. Die Wände der Gefäße sind elastisch, sie können sich je nach Bedarf zusammenziehen und erweitern. Bei Bluthochdruck ist der Druck in den Arterien zu groß – sie werden beschädigt, verlieren ihre Elastizität und Kalkablagerungen verengen sie immer mehr. Und das schädigt auf längere Sicht vor allem das Gehirn, das Herz und die Nieren, da die Organe schlechter durchblutet werden. Erhöhte Blutdruckwerte treten meist im mittleren Alter auf, oft familiär gehäuft. Patienten mit Bluthochdruck müssen ständig Medikamente einnehmen. Die verursachen bei manchen erhebliche Nebenwirkungen. Und bei etwa 15 bis 20 Prozent der Patienten wirken sie überhaupt nicht. Ein neues Gerät verspricht jetzt auch ihnen Hilfe. Seit fünf Jahren erproben Ärzte an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) den sogenannten Baroreflexschrittmacher - ein Gerät, das den Blutdruck ohne Medikamente senken kann.

Bei der Frage nach der richtigen Ernährung bei Bluthochdruck hat sich herausgestellt, dass einige „Sünden“ gar keine sind. Salz zum Beispiel ist für die meisten Patienten problemlos. Allerdings reagieren einige Ältere empfindlich darauf. Und auch bei Übergewichtigen trägt zuviel Salz zum Bluthochdruck bei. Der Einfluss der Ernährung auf den Blutdruck ist viel größer als bislang angenommen. Hochdruckpatienten sollten sich gesund ernähren, also wenig tierische Fette, viel obst und Gemüse, viele pflanzliche Eiweiße. Und auch ein Glas Wein oder Bier am Tag ist kein Problem.

Dr. Jan Menne

Oberarzt der Klinik für Nieren- und Hochdruckerkrankungen und Leiter des Studienzentrums

Medizinische Hochschule Hannover

Carl-Neuberg-Str. 1

30625 Hannover

Tel ++ 49 511 532-3000

Fax ++ 49 511 532-9358

Mail menne.jan(at)mh-hannover.de