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Ölquelle bleibt vorerst verschlossen

20. Juli 2010

Die Abdichtkappe auf dem defekten Bohrloch im Golf von Mexiko kann bleiben: Einzelne Öl- und Gasaustritte deuten nicht auf ein neues Leck hin. Trotzdem müsse der Ölkonzern BP wachsam bleiben, mahnt die US-Regierung.

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Unterwasserbild vom Stahlzylinder über dem Bohrloch (Foto: AP)
Bild: AP

Die Situation am lecken Bohrloch im Golf von Mexiko ist offenbar weniger dramatisch, als Washingtons Krisenmanager Thad Allen am Sonntag befürchtet hatte. Das in rund drei Kilometern Entfernung aus dem Meeresboden sickernde Öl habe vermutlich nichts mit einem Defekt am Bohrschacht zu tun, erklärte Allen am Montag (19.07.2010). Gleiches gelte für die geringen Mengen an Öl und Gas, die an der als Verschluss angebrachten Stahlkappe austreten.

BP will die Stahlkappe geschlossen halten

Zuversichtlich zeigte sich die Führung des britischen Ölkonzerns BP. "Es läuft alles absolut so, wie wir es erwartet haben", sagte BP-Manager Kent Wells. Er äußerte erneut die Hoffnung, dass die Stahlkappe die Quelle so lange verschließen könne, bis die Entlastungsbohrungen in der Umgebung abgeschlossen seien. Damit wird für Ende Juli oder Anfang August gerechnet.

Doch dieser Einschätzung steht der Regierungsbeauftragte Allen nach wie vor skeptisch gegenüber. Es sei derzeit verfrüht zu sagen, dass das Bohrloch geschlossen bleiben könne, betonte Allen. BP müsse im Alarmzustand bleiben, erklärte der Admiral der US-Küstenwache weiter. Sollten größere Mengen Öl in der Nähe der Quelle austreten, müssten die Ventile an der Stahlglocke unmittelbar geöffnet werden. Allen hatte den Konzern am Sonntag aufgefordert, sich für ein erneutes Abpumpen mit Hilfe von Tankschiffen bereitzuhalten.

Stahlkappe von der Seite (Foto: AP)
Die Stahlkappe bleibt vorerst geschlossenBild: AP

Warten auf Druckentlastung an der Quelle

Einen solchen Einsatz will BP offenkundig vermeiden. Stattdessen stellte das Unternehmen seine Pläne für August vor. Nach erfolgreichen Entlastungsbohrungen wolle man durch die Ventile des Stahlzylinders Schlamm in die Quelle pumpen, um das Bohrloch endgültig zu verstopfen. Das Verfahren erinnert an die sogenannte "Top Kill"-Methode, die BP im Juni zunächst ohne Erfolg angewendet hatte.

Autor: Christian Fähndrich (ap, afp, dpa, rtr)

Redaktion: Dirk Eckert