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Öko-Produkte dominieren "Grüne Woche"

Monika Lohmüller 13. Januar 2002

Über 1600 Aussteller aus über 50 Länder zeigen auf der 67. "Grünen Woche" in Berlin wieder reichhaltige Angebote der Agrar- und Ernährungswirtschaftschaft.

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In diesem Jahr stehen der Verbraucherschutz, der ökologische Landbau und die artgrechte Tierhaltung im Mittelpunkt. Auf der weltweit größten Landwirtschaftsschau sind diesmal so viele Bioprodukte zu sehen wie niemals zuvor. Die "Grüne Woche" ist "grüner" denn je.

Bioprodukte im Mittelpunkt

Da fühlt sich die deutsche Landwirtschafts- und Verbraucherministerin Renate Künast wohl: biologische Produkte soweit das Auge reicht. Seitdem im letzten Jahr die ersten Fälle von Rinderwahn in Deutschland registriert wurden, setzte sich Künast für eine Agrarwende ein und stärkte zunehmend die Ökolandwirtschaft. Gesetze wurden geändert, ein Biosiegel ins Leben gerufen und allmählich wächst auch die Zustimmung in der Bevölkerung - obwohl die Preise für Lebensmittel aus biologischem Anbau höher sind als aus herkömmlicher Erzeugung. Bis 2010, so das ehrgeizige Ziel der Ministerin, soll der Ökolandbau von derzeit knapp drei auf 20 Prozent steigen.

Bauern warnen vor Alleingängen

Dagegen klagt Bauernpräsident Gerd Sonnleitner über nationale Alleingänge und warnt, den konventionellen Landbau auszugrenzen und den Markt für ökologische Produkte zu überschätzen: "Die Landwirtschaft in Deutschland hat sich immer schon eingebracht in einer positiven Entwicklung und Verbesserung der Kriterien, in Umweltschutz, in Naturschutz und in der Tierhaltung", sagte er und fügte hinzu. "Und wenn Frau Künast sagt, die deutschen Bauern sollen endlich Klasse statt Masse produzieren, dann darf ich eben auf unsere Exporterfolge verweisen. Und dies haben wir nicht mit Massengütern wie Weizen, Mais oder Soja gemacht, sondern mit hochveredelten Produkten im gehobenen Qualitätsbereich."

Von Slowenien bis Australien

Ob konventioneller oder ökologischer Landbau - auch auf der diesjährigen "Grünen Woche" ist alles zu finden: von einem kleinem Land, Slowenien, das versucht, die Agrarwende mitzumachen bis hin zu einem großen Kontinent, Australien, der seine Lebens- und Essgewohnheiten präsentiert. Bei letzterem staunt der Europäer: Steak aus Straussenfleisch, ja - aber Bratwurst aus Kängeruhfleisch oder Büffelfilet?

Mehr als 500.000 Besucher erwartet

Zur vergangenen "Grünen Woche" kamen rund eine halbe Million Besucher nach Berlin. Diese Zahl soll in diesem Jahr nach dem Wunsch der Messetreibenden noch übertroffen werden. "Ich hoffe, es wird so erfolgreich wie letztes Jahr", sagte ein Aussteller.