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Öcalan: Kurden in der Türkei wollten nie einen eigenen Staat

28. Februar 2002

Inhaftierter PKK-Führer Abdullah Öcalan im Interview mit DW-RADIO/Türkisch

https://p.dw.com/p/1tST

"Die Kurden in der Türkei haben zu keinem Zeitpunkt einen eigenen Staat gewollt." Das sagte der Führer der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei (PKK) Abdullah Öcalan, in einem Interview mit DW-RADIO/Türkisch. Der PKK-Führer, der seit drei Jahren in einem türkischen Hochsicherheitsgefängnis auf der Insel Imrali im Marmarameer inhaftiert ist, äußerte sich in schriftlicher Form über seine Anwälte, wie die Deutsche Welle (DW) am 28. Februar 2002 mitteilte.

Öcalan betonte, dass die Kurden vielmehr stets über eine politische und gesellschaftliche Koexistenz nachgedacht hätten. Er führte als historisches Beispiel an, dass sich die Kurden mit den Türken von der Ankunft der Türken über die Verbreitung des Osmanischen Reiches bis hin zum nationalen Befreiungskampf in einem umfassenden Bündnis befunden hätten.

Die Gründe für die blutigen Kämpfe zwischen der PKK und den türkischen Sicherheitskräften liegen laut Öcalan darin, dass die türkische Republik nicht ausreichend demokratisiert sei. "Weil den Kurden keine Freiheit eingeräumt worden war, sich zu artikulieren, kam es zu den PKK-Aufständen", sagte Öcalan.

Er glaube weiterhin fest an die "türkisch-kurdische Bruderschaft." Öcalan: "Ich habe niemals Feindschaft gegen das türkische Volk gehegt. Als ich den Kampf aufnahm, waren die meisten an meiner Seite Türken."

Jahrelang habe er nach einem Gesprächspartner gesucht, um den Krieg zu beenden. "Die Geschichte muss neu geschrieben werden. Ich kämpfe inzwischen darum, die Unlösbarkeit des Problems zu beenden."

28. Februar 2002
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Hinweis: Das Interview ist im Wortlaut in türkischer Sprache nachzulesen in DW-WORLD (www.dw-world.de/turkish.