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Politik

Ägyptens Ex-Präsident Mubarak kommt frei

13. März 2017

2011 wurde er gestürzt, ein Militärkrankenhaus war seitdem sein Haftort. Doch Anfang dieses Monats wurde Mubarak endgültig vom Vorwurf freigesprochen, an der Tötung hunderter Demonstranten mitschuldig zu sein.

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Ägypten Gericht verurteilt Mubarak wegen Korruption
Ägyptens Ex-Staatschef am Fenster der Maadi-Militärklinik, wo er die vergangenen Jahre verbracht hat (Foto von 2015)Bild: Reuters/M. Abd El Ghany

Die Staatsanwaltschaft in Ägypten hat der Freilassung des früheren Staatschefs Husni Mubarak in den kommenden Tagen zugestimmt. Das gab der Anwalt des 88-Jährigen bekannt. "Er kann nach Hause, wenn die Ärzte beschließen, dass er dazu in der Lage ist", sagte Farid al-Deeb. Mubarak soll schwer krank sein. Der Anwalt sagte, Mubarak werde nicht das Recht haben, Ägypten zu verlassen.

Mubaraks Söhne wurden bereits freigelassen

Seit seinem Sturz vor sechs Jahren hat Mubarak - in früheren Zeiten war er Luftwaffengeneral - die meiste Zeit im Militärkrankenhaus Maadi in Kairo verbracht. Während dieser Zeit wurden mehrere Strafverfahren gegen ihn eingeleitet. Im Januar 2016 bestätigte ein Berufungsgericht eine dreijährige Haftstrafe für Mubarak und seine beiden Söhne wegen Korruptionsvorwürfen. Die bereits in Haft verbrachte Zeit wurde aber angerechnet, weshalb beide Söhne freigelassen wurden.

Hosni Mubarak und seine Söhne vor Gericht (Foto: Ahmed El-Malky/AFP/Getty Images)
Mubarak vor Gericht mit seinen Söhnen Gamal (li.) und Alaa (Foto vom September 2013) Bild: Ahmed El-Malky/AFP/Getty Images

Anfang März dann sprach Ägyptens oberstes Gericht Mubarak endgültig vom Vorwurf frei, an der Tötung von hunderten Demonstranten bei den Aufständen gegen seine Herrschaft mitschuldig zu sein. Er selbst hatte die Vorwürfe stets bestritten. Inzwischen wurden auch die meisten Vorwürfe gegen Mitglieder von Mubaraks damaliger Regierung fallengelassen. 

Kritiker: Mit al-Sisi sind alte Verhältnisse zurückgekehrt

Auf den Volksaufstand gegen seine Herrschaft folgten Jahre der politischen Instabilität. Dies führte zu einem Rückgang der Touristenzahlen, verschreckte Investoren und hatte einen Einbruch der Wirtschaftsleistung Ägyptens zur Folge. Mubaraks Nachfolger, der Islamist Mohammed Mursi, war nur ein Jahr an der Macht, bis er 2013 vom Militär gestürzt wurde. Mursi und hunderte Islamisten wurden in Massenprotesten verurteilt. Kritiker monieren, die Verstöße der Mubarak-Ära seien mit dem derzeit amtierenden Präsidenten, Ex-Armeechef Abdel Fattah al-Sisi, zurückgekehrt. 

sti/uh (afp, dpa)